Bochum. . Tausende Menschen kamen am Wochenende zu den Museumstagen ins Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen und bestaunten die alten Dampfrösser. Allein am Samstag waren nach Schätzungen des Museums 4000 Menschen auf dem Gelände. Auch am Sonntag war es voll.

Von überall her, sogar aus Kanada, strömten am Wochenende die Menschen zu den Museumstagen im Eisenbahnmuseum Dahlhausen. Höhepunkte waren die tonnenschweren, dampfenden Gäste aus Rotterdam und Salzgitter.

„Die Wiederholungstäter kommen natürlich wegen der Eisenbahnen, die sonst nicht in unserem Museum stehen“, erklärte Beatrice Lindner, die Pressesprecherin des Museums. Als gewichtige Gäste war am Samstag je ein Sonderzug aus Rotterdam und Salzgitter nach Dahlhausen „gedampft“. Kein Wunder, dass man auch jede Menge holländische Kennzeichen auf dem Parkplatz fand. Als Pendelzug zum Hauptbahnhof Bochum kam auch ein Gast zum Zug: eine Lok aus Sachsen. „Der Besucher mit der weitesten Anreise war wohl ein Eisenbahnfan aus Kanada“, schätzte Lindner. Aber bei strahlender Sonne waren nicht nur hartgesottene Eisenbahnfreunde auf dem Gelände, um ihre Lieblinge zu fotografieren.

Museumstage als Familien-Ausflugsziel

Viele nutzten die Museumstage als Familien-Ausflugsziel. „In den vergangenen Jahren ist vor allem der Anteil an Familien gewachsen“, bestätigte Lindner. Eine Fahrt mit der Feldbahn über das Gelände oder eine Tour mit der Draisine locken zwar nicht nur an Museumstagen, doch Führerstands-Mitfahrten kann man nicht an jedem beliebigen Tag dort erleben. „Toll, wie die beschleunigt“, fand auch Jens (12) aus Düsseldorf, der den kurzen „Sprint“ des schwarzen Stahl-Ungetüms erstmals miterlebt hatte.

Damit den Dampfloks nicht die „Puste“ ausgeht, mussten sie mit Wasser betankt werden, „ebenfalls nicht alltäglich hier im Museum“, so Lindner. Dank des Wetters konnte man viele Eisenbahnen statt im Ringlokschuppen draußen bei der Lokparade bewundern und mit Experten darüber fachsimpeln. Auf dem Drehscheiben-Karussell posierten die Loks wie übergewichtige Modells im Blitzlichtgewitter. Der Geruch frischer Waffeln mischte sich mit dem von Maschinenöl und Bratwurst.

100 ehrenamtliche Mitarbeiter im Einsatz

„An den Museumstagen sind rund 100 Mitarbeiter im Einsatz“, so Lindner, „vom Grillmeister bis zum Fahrpersonal arbeiten alle ehrenamtlich.“ Ebenso werden auch die Museumsstücke meist in Privatarbeit hergerichtet. Neu ist in diesem Jahr der in neuem Glanz erstrahlende „Touropa“-Wagon. Thema des Museums sind 2011 übrigens Neubau-Dampfloks aus Ost und West. Das sind solche, die in den 1950er Jahren gebaut wurden, aber schnell von der Diesel-Konkurrenz verdrängt wurden. Diesmal erlebten sie ein dampfendes Comeback.