Bochum. Wir stellen zwei Grundschulen vor, die ihre Kinder fit machen für das Leben. Durch ihre Aktionen wollen sich die Schulen allerdings auch unverzichtbar machen, da die Schulschließungsdebatte in Bochum heftig zu werden droht.
Mit ganz unterschiedlichen Ideen und Projekten versuchen sich Grundschulen zu profilieren. Wohl wissend, dass in naher Zukunft in Bochum eine heftige Debatte über Schließungen losbrechen wird. Da heißt es, zeitig Farbe zu bekennen und die eigenen Stärken hervorzukehren. Zwar muss die Schulentwicklungsplanung überarbeitet werden. Dass jedoch nicht auf Schulschließungen verzichtet werden kann, gilt unter Fachleuten als ausgemacht. Im vergangenen Jahr hatte nur der gebündelte Widerstand von Eltern, Lehrer und Schulen sowie aus den Bezirken erste Entscheidungen verhindert.
An der innerstädtischen Carl-Arnold-Kortum-Schule an der Fahrendeller Straße steht derzeit die Integration, das gemeinsame Lernen von deutschen Kindern und solchen mit einem Zuwanderungshintergrund, im Zentrum der Betreuungsarbeit.
Integration bei gemeinsamen Lernen
Ganz anders gelagert, auch wegen des Einzugsbereichs, stellt sich die Situation in der Drusenbergstraße am Rande Ehrenfelds dar. Dort teilen sich die Grundschüler das altehrwürdige Schulgebäude mit den Förderschülern der Brüder-Grimm-Schule. Ein Zusammenleben, das nicht immer reibungslos funktioniert.
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In der vergangenen Woche stattete das Bochumer Kinder- und Jugendtheater Traumbaum der Schule einen Besuch ab. In zwei theaterpädagogischen Workshops für Kinder der Klassen 2, 3 und 4 ging es unter dem Motto „Wut im Bauch“ um Gewaltprävention. Schulleiterin Monika Hülsebusch erläutert: „Wir haben einen gemeinsamen Schulhof und unsere Betreuung ist ebenfalls integrativ. Obwohl es sogar Freundschaften zwischen Förderschülern und Grundschülern gibt, kommt es immer wieder zu Konflikten.“
In die Grundschule gehen derzeit rund 180 Schülerinnen und Schüler, die Brüder-Grimm-Sprachförderschule (mit Dependance) besuchen 120 Kinder. Aus beiden Schulen besuchen aktuell 120 Kinder, aufgeteilt in vier Gruppen die offene Ganztagsbetreuung.
Die Wut im Bauch rauslassen
Recht erfolgreich läuft das Streitschlichter-Projekt. Und bereits vor zwei Jahren machten die Traumbaum-Pädagogen Station an der Drusenbergschule. In den Projekten lernen die Kinder, wie sie die Wut im Bauch, die Aggression wie Erwachsene es nennen würden, rauslassen können, ohne dabei anderen zu schaden. „Die Erfolge sind ganz konkret. Die Kinder gehen nach dem Workshop einfach friedlicher miteinander um“, sagt Hülsebusch. Auch wenn sie einräumen muss, dass die Ergebnisse nicht von besonders langer Dauer sind. Aber zumindest gebe es ein positives gemeinsames Erleben. Das äußere sich auch in Projekten wie „Trommelzauber“ oder Fußballturnieren, dabei spiele es keine Rolle, welches der Hintergrund des einzelnen Kindes ist.