Bochum. . August Diehl ist einer der prominentesten und profiliertesten deutschen Schauspieler - auch international. Nun gastiert der Ausnahmekönner im Rottstr5-Theater - bei freiem Eintritt spielt er dort mit seiner Band melancholischen Pop.

Er spielte schon den Ehemann von Angelina Jolie, war Christian Buddenbrok in der letzten großen Verfilmung und drehte mit Quentin Tarantino dessen „Inglourious Basterds“. August Diehl ist einer der prominentesten und profiliertesten deutschen Schauspieler - auch international. Auf der Bühne stand der 1976 geborene Mime schon unter Regisseuren wie Peter Zadek und Luc Bondy, bekam unter vielen anderen den O.E. Hasse-Preis, den Alfred-Kerr-Darstellerpreis und den Ulrich Wildgruber Preis, vom Deutschen Filmpreis mal ganz abgesehen. Nun gastiert der Ausnahmekönner im Rottstr5-Theater. Donnerstag, 14. April, Nachmittags, 17 Uhr. Bei freiem Eintritt! Wie ist das möglich?

Zunächst einmal: Er kommt nicht alleine. Er ist Teil der Berliner Band Hands Up Excitement, die melancholischen bis pathetischen Pop macht, zu Texten von Thomas Brasch oder F. Scott Fitzgerald. Die achtköpfige Formation, zu der auch seine Ehefrau Julia Marik gehört, tourt derzeit als Vorgruppe des Skandal-Rockers Pete Doherty - legendär für seine heftige Beziehung mit dem Supermodel Kate Moss - durch die Republik, gibt Konzerte in den großen Städten.

Gitarrenklau mit Doherty

Donnerstag haben sie frei und wollen dann unbedingt in jener Location spielen, über die in Theaterkreisen offenbar weithin gesprochen wird. Doch in der Rottstraße ist abends Programm, weshalb die Gruppe eben auf den Nachmittag ausweichen muss. Das berichtet Theaterchef Arne Nobel. Und so wird der Superstar am späten Nachmittag des Donnerstags unter den Bahngleisen musizieren.

Diehl und Doherty - da war doch noch was, werden aufmerksame Yellow-Press-Leser fragen. Richtig. Zuletzt drehte August Diehl mit Doherty und Charlotte Gainsbourgh in Regensburg. In der Faschingsdienstagsnacht kam es zu einem Zwischenfall. Drei offenbar betrunkene Männer schlugen „ohne offensichtliche Einbruchsabsicht“ ein Schaufenster eines Musikgeschäfts ein, und entwendeten eine Gitarre und eine Schallplatte. Auf einem Überwachungsvideo wurde bald schon Pete Doherty erkannt, der die Tat gestand. Auch August Diehl hat inzwischen zugegeben, dabei gewesen zu sein. Aufgrund von Erinnerungslücken mochte sich bisher aber keiner daran erinnern, wer letztlich tatsächlich die Scheibe eingeschlagen hat.

Zuletzt im Grönemeyer-Video

Im Ruhrgebiet war Diehl zuletzt 2008 bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen zu sehen. In der Produktion „Ein Mond für die Beladenen“ nach Eugene O’Neill. Dort spielte er zusammen mit seinem ebenfalls als Schauspieler bekannten Vater Hans Diehl und seiner Ehefrau unter der Regie von Frank Hoffmann. Im Kino war er kürzlich Bernward Vesper im RAF-Drama „Wer wenn nicht wir“. Herbert Grönemeyers Fans dürften sein Gesicht kennen aus dessen neustem Musikvideo „Schiffsverkehr“.