Bochum.
Das Doppelkonzert der Bochumer Girlgroup Tengo Hambre Pero No Tengo Dinero und Ben Galliers & Band bescherte dem Publikum im rappelvollen Theater Rottstr.5 einen unvergesslichen Abend.
Wenn selbst die Crew des Rottstr5-Theaters von „jeder Menge unverschämt gut aussehender Damen auf der Bühne und im Publikum“ schwärmt, dann kann es sich nur um ein Doppelkonzert von Ben Galliers und Tengo Hambre Pero No Tengo Dinero handeln. Im übervollen Bochumer Off-Theater war an diesem unvergesslichen Abend kein Durchkommen mehr. Wer nicht auf einen Platz in Bandnähe verzichten wollte, musste sich mit Ellenbogenmentalität nach vorne kämpfen. „Rotzevoll“, kommentierte ein Gast das Gedränge im Zuschauerraum.
Nicht in Bescheidenheit üben
Die vier Tengo-Hambre-Mädchen brachten das Publikum mit einem Mix aus eigenen und gecoverten Songs in kürzester Zeit auf Betriebstemperatur. Trotz dezenter Nervosität bewies das Quartett, wie sehr es stimmlich und musikalisch gewachsen ist. Gerade ihr grandioses „Seven-Nation-Army“-Cover lässt das Original der „White Stripes“ ziemlich alt aussehen. Zudem sind sie um keinen koketten Spruch verlegen: „Wir sind ein bisschen nervös, weil wir im Vergleich mit Ben Galliers so furchtbar unprofessionell sind. Aber wir haben Brüste, und die nicht!“, schallte es durchs Mikro. Dabei müssen sie sich die Mädels gar nicht in Bescheidenheit üben. Denn wer sich mit so viel Enthusiasmus und authentischer Begeisterung Plektrum und Gitarrensaiten verschreibt, hat solche weiblichen Totschlagargumente nicht nötig.
Zwischenstopp in Bochum
Als allerdings Ben Galliers die Bühne betraten, gab’s kein Halten mehr. Gleich der erste Song schlug ein. Schnell wurde klar: Das ist eine Band, dessen Namen man sich unbedingt merken sollte. Ihren gekonnt gespielten Indie-Pop ergänzten sie mit raffinierten Swing-Elementen, wobei Frontmann Ben Galliers der der Band als Sänger eine Aura von Geheimtipp verleiht. Ursprünglich stammt er aus dem britischen Coventry, legte für sechs Jahre einen Zwischenstopp in Bochum ein ,und begeistert seine Fans nun von Hamburg aus. Ben Galliers ist genau die Art von Band, von der man sich wünscht, sie möge so lange wie möglich Musik machen.