Bochum. . Bei Opel in Bochum will man an der Werkfeuerwehr sparen und denkt über ein neues Konzept nach. Die Rechts- und Ordnungsdezernentin der Stadt Bochum bemängelt die Mannstärke der Truppe. Ein Kooperationskonzept mit der Stadt wurde bereits verworfen.
Opel will am Standort Bochum seine Werkfeuerwehr personell abspecken. Seitdem kokelt es in der Gerüchteküche, Ausverkauf wird befürchtet oder gar ein Gau im Brandfall. Opel-Personalchefin Bettina Dunkel schrieb deshalb an einige Ratsmitglieder: „Unser Bestreben ist nicht, die Werkfeuerwehr aufzulösen und den abwehrenden Brandschutz an die Stadt Bochum zu übergeben. Wir möchten vielmehr eine Anpassung an die deutliche Verkleinerung des Werkes und die Verringerung der Anzahl der Beschäftigten vornehmen.“
Alternative Schichtmodelle
Intern, ließ Dunkel weiter wissen, werde zur Zeit in einer Arbeitsgruppe, die paritätisch aus Mitgliedern des Betriebsrates und der Geschäftsleitung bestehe, „über mögliche Lösungen wie beispielsweise alternative Schichtmodelle gesprochen“. Dies gelte für die Abteilung Werksicherheit, die aus Werkfeuerwehr und Werkschutz besteht.
„Die Mannstärke der Opel-Werkfeuerwehr ist schon kleiner als sie sein sollte“, sagte Diane Jägers, Rechts- und Ordnungsdezernentin der Stadt, der WAZ gegenüber. Es sei aber keineswegs die Absicht der Stadt, die Aufgaben der Opel-Werkfeuerwehr durch die städtische Berufsfeuerwehr abzugreifen.
Weil Opel über ein billigeres Brandschutzkonzept grübelt, gebe es zwecks Abstimmung einen regelmäßigen Kontakt zur Stadt und zur Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde.
Gemeinsam mit der Städtischen?
Nicht nur das. „Seit 26 Jahren gibt es einmal pro Jahr ein Sondierungsgespräch mit Opel, da werden regelmäßig die Schnittfelder abgeglichen“, sagte Bochums Feuerwehrchef Dr. Dirk Hagebölling Die letzte Sitzung sei erst am 4. März gewesen.
Doch es gab auch ganz andere Gespräche: Vor etwa anderthalb Jahren hatten Stadt und Opel eine gemeinsame Feuerwache auf Opelgelände angedacht, erklärte Jägers auf Nachfrage. Doch die Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde hatte abgewunken - rechtlich bedenklich. Das NRW-Brandschutzhilfegesetz sieht derlei nicht vor.
Wenn es brennt bei Opel, komme die Berufsfeuerwehr im Bedarfsfall ohnehin hinzu. Was aber laut Hagebölling kaum geschieht: „Wir werden selten angefordert.“ Außerdem sei das Brandrisiko bei Opel gesunken, etwa durch andere Stoffe in der Lackiererei. Erhöhte Aufmerksamkeit erfordere dagegen das Lagern von Airbags.
Was 2012 neu gebaut werde, so Dezernentin Jägers, sei ein Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr Bochum-Laer. Ganz nah bei Opel.