Bochum. Die Ruhr-Universität schnitt in einer Umfrage unter ausländischen Studierenden erstaunlich gut ab. Einige Defizite fanden sich allerdings in den Bereichen des sozialen Lebens - und auch bei der Lehre gibt es Nachholbedarf.
„Außen pfui, innen hui“, dieser Satz dürfte im Zusammenhang mit der Ruhr-Universität wohl schon öfter gefallen sein. Die Lehre in den Gebäuden überzeugt allerdings durch hohe Qualität. Was bisher weniger beleuchtet wurde, ist die Internationalität der Bochumer Uni aus dem Blickwinkel ausländischer Studierender. Licht ins Dunkel sollte da eine Umfrage unter internationalen Studenten an der RUB bringen. Die von i-Graduate durchgeführte Studie, an der sich 2010 weltweit 203 und in Deutschland 38 Hochschulen beteiligten, zeigte nun die Stärken und Schwächen der ältesten Universität im Ruhrgebiet auf.
Der Fragebogen, den an der RUB 823 internationale Studenten ausfüllten, deckte dabei drei Bereiche ab: „Ankunft“, „Lehre“ und „Leben in Bochum“ .
Ruhr-Uni schneidet hervorragend ab
Nicht nur deutschlandweit schnitt die Ruhr-Universität im Bereich der Vorbereitungen auf das Studium hervorragend ab. So brauchen sich die Verantwortlichen in Sachen Bewerbung, Immatrikulation, Empfang und Abwicklung von Formalitäten wenig Gedanken zu machen, erklärte Wytske Siegersma von i-Graduate. Weniger glanzvoll war das Abschneiden in den Bereichen des sozialen Lebens, wie beispielsweise Sportangeboten und Kontakt zu einheimischen Studenten.
Nachholbedarf besteht noch im Sektor der Lehre. „Die Qualität der Lehre ist hoch und das schätzen auch viele der internationalen Studenten. Es hapert jedoch an der Vermittlung des Wissens und an der Durchsichtigkeit der Kurspläne“, so Siegersma. Außerdem würden sich viele Studenten wünschen, besser über Karrierechancen innerhalb und außerhalb Deutschlands informiert zu werden.
Erkenntninsse zur Verbesserung nutzen
Monika Sprung, Leiterin des International Office und Prof. Dr. Nils Metzler-Nolte vom Rektorat der RUB waren über einige Ergebnisse überrascht und wollen die gewonnenen Erkenntnisse zur Verbesserung nutzen.
Gelohnt hat sich die Umfrage allerdings nicht nur für die Universität, sondern auch für eine Studentin. Unter allen Teilnehmern der Umfrage wurden zwei Mal 1000 Euro verlost. Eine Gewinnerin ist Alicia Yolanda Vera von der RUB. Die Mexikanerin ist Informatikstudentin und verbringt zwei Semester in Deutschland. „Was ich mit dem Preis mache“, fragt sie lachend. „Ich habe die Mail mit der Gewinnbenachrichtigung zunächst für einen Scherz gehalten und darum meiner Tante versprochen: Wenn das wirklich stimmt, bekommst du das Geld. Jetzt muss ich mein Versprechen wohl einhalten.“