Bochum. .

Die Lokführer haben am Dienstagmorgen, 22. Februar, zwei Stunden lang gestreikt. In Bochum kam es zu beträchtlichen Behinderungen. Hunderte von Bahnreisenden warteten am Bochumer Hauptbahnhof auf ihren Zug.

Dienstagmorgen, elf Uhr. Eine kleine Menschentraube hat sich um die Anzeigetafel in der Eingangshalle am Hauptbahnhof Bochum geschart. Teils mit Stirnrunzeln, teils mit verärgertem Gesichtsausdruck.

Noch den ganzen Tag Verspätungen

Obwohl der Streik der GDL Lokführer um 8 Uhr zu Ende ging, hatten Züge noch den ganzen Nachmittag über Verspätung, insbesondere im Nahverkehr, so ein Sprecher des Bahn-Services. Die Reaktionen der Fahrgäste waren gemischt. Manche zeigten Verständnis für die Forderungen der Lokführer: „Ich denke, ich würde unter solchen Arbeitsbedingungen auch streiken“, meinte etwa Iris Dobner aus Ulm, die am Dienstag Bochum eigentlich wieder verlassen wollte.

Peter Wittkop aus Recklinghausen, der an diesem Morgen auf dem Weg nach Berlin war, ärgerte sich. „Solche Streiks bringen doch nichts, außer die Fahrgäste weiter zu verprellen“, sagte er. „Die Löhne werden sich dadurch nicht ändern. Heutzutage sollten die Lokführer froh sein, überhaupt Arbeit zu haben.“

Die Bahn hatte den Streik erst kurzfristig am Abend zuvor bekannt gegeben. Die Mitarbeiter des Bahn-Services waren den ganzen Morgen damit beschäftigt, Bescheinigungen über Zugverspätungen an Pendler auszugeben. Nur: „Wir hatten gar nicht genug Vordrucke für alle und konnten nur denen, die sich richtig geärgert haben, eine Bescheinigung mitgeben“, erklärte ein Service Mitarbeiter, der namentlich nicht genannt werden möchte.