Bochum. . Die Gesellschaft Harmonie zählt zu den ältesten Vereinen Bochums. Um weiterhin Akzente zu setzen, wurde 2010 das “Bürgerforum Harmonie“ eingerichtet. Ziel ist es, auch zukünftig mit Experten und Bürgern über gesellschaftliche Themen zu diskutieren.

„Wir müssen raus aus dem Elfenbeinturm“: Dr. Triuwigis Wymer haucht einer alten Tradition neues Leben ein. Mit einem 2010 gestarteten Bürgerforum will die altehrwürdige Gesellschaft Harmonie am aktuellen Diskurs teilhaben. Am Mittwoch wird die Reihe fortgesetzt.

1817 als „Lesegemeinschaft angesehener Bürger zur Förderung von Geselligkeit und Kultur“ gegründet, zählt die Gesellschaft Harmonie zu den ältesten Vereinen Bochums. Ihr unter Denkmalschutz stehendes Gesellschaftshaus an der Gudrunstraße 9 verströmt gediegene Bürger- und Gastlichkeit.

Akzente setzen

Über 20 Bochumer Clubs, darunter die Lions und Rotarier, der Verband deutscher Unternehmerinnen und ein Bridge-Club, nutzen des geschichtsträchtige Gebäude, in dem Daniel Birkner ein öffentliches Restaurant führt.

„Unsere historischen Wurzeln sind uns wichtig. Doch sie reichen nicht, um die Gesellschaft dauerhaft am Leben zu halten“, sagt Dr. Triuwigis Wymer, seit 2009 Präsident der „Harmonie“. Um Akzente im Hier und Jetzt zu setzen, richtete er im vergangenen Jahr das „Bürgerforum Harmonie“ ein.

Ziel: mit Experten und interessierten Bürgern regelmäßig über gesellschaftlich relevante Themen zu diskutieren und parteiübergreifend zur Information und Meinungsbildung beizutragen. Dabei bedient sich die Gesellschaft des Fachwissens und der Kontakte der Verbände, die ihr als korporative Mitglieder angehören.

Foren werden fortgesetzt

Moderiert vom Bund Deutscher Baumeister, wurden 2010 drei Runde Tische zum Thema Stadtgeschichte eingerichtet. Zu Gast war u.a. Stadtbaurat Dr. Kratzsch. Bis zu 35 Besucher nahmen Platz. Anlass für die Harmonie, die Foren 2011 fortzuführen.

Schwerpunkt in der ersten Jahreshälfte ist die Sozialpolitik.

Der Deutsche Akademikerinnen-Bund mit seiner Schatzmeisterin Helene Haun übernimmt die inhaltliche Gestaltung. Zwei Foren sind vorgesehen. Referentin ist jeweils die Leiterin des Bochumer Sozialamtes, Dr. Heide Ott.

Am heutigen Mittwoch dokumentiert sie mit ihrem Kollegen Eilert Winterboer „Die Entwicklung der Altenarbeit in Bochum“.

Armut ist fast immer weiblich

Die hat dramatisch an Fahrt geworden. 100 000 Bürger sind älter als 60 Jahre. Jährlich wendet die Stadt 70 Mio. Euro u.a. für Hilfen zur Pflege und sonstige Leistungen im Alter auf. Armut ist dabei fast immer weiblich: „Das Sozialamt unterstützt insgesamt 1358 Heimbewohner. 1356 sind Frauen“, gibt Dr. Ott erste Einblicke in ihren Vortrag.

Fortsetzung folgt am Mittwoch, 6. April. Dann beleuchtet Dr. Heide Ott „Notwendige Reaktionen der Stadt auf steigende Flüchtlingszahlen“.

Sozialpolitische Fragen sollen auch die drei weiteren geplanten Bürgerforen 2011 prägen.

Mittelstand und Universität im nächsten Jahr

„Für das nächste Jahr sehen wir dann u.a. die Themen Mittelstand und Universität vor“, kündigt Dr. Wymer an - in der Hoffnung, die Gesprächsreihe zu etablieren und die alteingesessene Gesellschaft Harmonie nachhaltig zu beleben.

Beginn des Bürgerforums ist um 19 Uhr. Infos im Internet auf www.gesellschaft-harmonie.de