Bochum. .

Bochum ist eine von 25 Kommunen in Deutschland, die sich am bundesweiten Bürgerforum 2011 beteiligen. Insgesamt werden 10.000 Freiwillige gesucht – darunter 400 aus Bochum –, die in Ausschüssen Antworten auf Zukunftsfragen finden sollen.

Nicht gleich auflegen sollte, wer in diesen Tagen einen Anruf im Auftrag des Bundespräsidenten erhält und dies für einen schlechten Scherz hält. Denn die Stadt Bochum ist eine von 25 Kommunen, die sich am bundesweiten Bürgerforum 2011 unter der Schirmherrschaft von Christian Wulff beteiligen. Unter dem Titel „Zukunft braucht Zusammenhalt. Vielfalt schafft Chancen“ werden insgesamt 10 000 Teilnehmer gesucht, 400 davon in Bochum.

Mehr Bürgerbeteiligung

Sie sollen in sechs Ausschüssen zu den Themen Bildung, Integration, Demografie, Solidarität und Gerechtigkeit, Demokratie und Beteiligung sowie Familiäre Lebensformen Ideen entwickeln, wie der Zusammenhalt in der Gesellschaft gestärkt werden kann. „Wir wollen einen Anstoß geben, damit sich die Bürger wieder stärker aktiv an der Politik beteiligen“, sagt Frank Frisch von der Geschäftsstelle Bochum-Agenda 21, der das Projekt gemeinsam mit Matthias Schröder betreut, vor dem Hintergrund stetig sinkender Wahlbeteiligung.

Am Bürgerforum teilnehmen kann jeder, der volljährig ist und Zugang zum Internet hat. Per Zufallsprinzip wird die Gruppe, die repräsentativ sein soll, ausgewählt, Bewerbungen sind nicht möglich.

Lösungsvorschläge für die Zukunft

Die 400 Bochumer Freiwilligen kommen erstmals am 12. März im Ruhrcongress zusammen, um in kleinen Gruppen über die Herausforderungen zu beraten, die es aus ihrer Sicht zu bewältigen gilt. Sie sollen innerhalb der Ausschüsse erste Lösungsansätze entwickeln und diese in den folgenden Wochen auf einer eigens eingerichteten Internet-Plattform diskutieren. Am 14. Mai treffen die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen einer Abschlussveranstaltung dann auf Lokalpolitiker, um ihre Ergebnisse, zu diskutieren.

Damit endet die regionale Arbeit und alle 25 Foren werden miteinander vernetzt. Die 10 000 Teilnehmer erarbeiten dann ein bundesweites Bürgerprogramm, an dessen Ende sechs konkrete Lösungsvorschläge stehen sollen – pro Themenfeld eine Idee. Sie werden am 28. Mai, dem Tag der Demokratie, im ehemaligen Bundestag in Bonn Wulff und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Matthias Schröder nennt die Beteiligung der Stadt am Forum einen „Glücksfall“, er erhofft sich „auch für Bochum einen wertvollen Prozess“.