Bochum. .
Große Hohlräume unter den Straßen führten am Mittwoch gleich an zwei Stellen in Bochum zu Verkehrsbehinderungen. Lkw wurde die Durchfahrt auf der Dr.-C.-Otto-Straße verboten. Auf der Herner Straße sperrte die Polizei zwei Fahrstreifen.
Für große Unruhe sorgte am frühen Mittwochmorgen ein rund vier Quadratmeter großes Loch mitten auf der Fahrbahn der Dr.-C.-Otto-Straße in Dahlhausen. Mindestens zwei Fahrzeuge wurden schwer beschädigt, als sie in das Loch fuhren. Die Straße wurde danach für Lastwagen komplett gesperrt. Die Bogestra stellte aus Sicherheitsgründen in diesem Bereich ihren Busverkehr der Linie 352 ein.
Um 5.50 Uhr am Mittwochmorgen fuhr Sahin Arslanboga wie jeden Morgen über die Dr.-C.-Otto-Straße in Richtung Linden. Der Koch war auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle in einer Reha-Klinik. „Auf einmal war da dieses Loch. Ich habe mich unheimlich erschrocken“, erzählt der 42-Jährige. Mit dem Kopf sei er heftig gegen das Dach seines Wagens geknallt. Sein Pkw blieb wenige Meter weiter beschädigt liegen.
Vor ihm war bereits ein 39-jähriger Mann ins das Loch geraten. Dessen Wagen stand mit eingeschaltetem Warnblinklicht auf der Straße. Sahin Arslanboga konnte die Gefahr in der Dunkelheit um diese Zeit jedoch nicht rechtzeitig erkennen.
Bergbehörde in Dortmund alarmiert
Alarmiert wurde die Bergbehörde in Dortmund, deren Sprecherin jedoch am Mittag auf Anfrage mitteilte, dass es „sich mit 90prozentiger Sicherheit, nicht um einen durch den Bergbau verursachten Tagesbruch“ handele. Zwar habe es in Dahlhausen oberflächennahen Bergbau ganz in der Nähe gegeben, doch nicht unter dem aktuell betroffenen Bereich.
Das städtische Tiefbauamt erklärte später, dass im Bereich eines Sinkkastens (Gullys) eine Leitung gebrochen sei. „Nichts Ungewöhnliches, so als wenn im Haushalt eine Glühbirne durchbrennt“, so Stadtsprecher Thomas Sprenger. Der Schaden gehe nicht auf den Frost der letzten Wochen, sondern vielmehr auf Verschleiß zurück. Ein Tiefbauunternehmen, sei beauftragt und könne womöglich noch am Mittwoch die Reparatur an der Straße abschließen.
Kaputte Straßen
Direkt neben dem Loch liegt die Werkshalle der Armaturenfirma „Voelkel“. Zufällig sind Vater Günter und Sohn Claus Voelkel an diesem Vormittag vor Ort. Sie berichten, dass sie seit etwa zwei Jahren am Firmengebäude Senkungen und Verschiebungen beobachten. Claus Voelkel zeigt einen offensichtlich leicht verbogenen Stahlträger in der Halle, außerdem schließen einige Türen nicht richtig. „Es scheint, als habe es hier Setzungen gegeben“, berichtet er. Jetzt soll ein Statiker beauftragt werden um diesem Problem auf den Grund zu gehen.
Schwierigkeiten mit dem Grundwasser
Vor gut zehn Jahren habe die Firma an dieser Stelle neu gebaut. „Damals hat die LEG das Grundstück, das sich im Besitz der Stadt befand, vermarktet“, erinnert sich Günter Voelkel. Mit dem Standort sei man eigentlich ganz zufrieden. Allerdings habe es bereits beim Bau der Werkhalle Schwierigkeiten mit dem Grundwasser gegeben. „Jedes Loch, was tiefer als einen Meter ist“, füllt sich rasch mit Wasser“, erzählt Sohn Claus. Später rückt eine Tiefbaufirma mit zwei Mann an. Der Bagger mit Pressluftmeißel tastet sich ans Loch. Rasch zeigt sich: Unter der Fahrbahn sind Hohlräume.
Doch es blieb nicht bei diesem einen Fall: Gegen 12.16 Uhr meldete sich ein Mitarbeiter der Stadtwerke Bochum bei der Polizei. Er hatte einen unterspülten Hohlraum an der Herner Straße im Bereich der Vierhausstraße / Poststraße festgestellt. In diesem Bereich soll nach Information der Stadtwerke eine Wasserleitung defekt sein. Um das gesamte Ausmaß des Schadens feststellen zu können, wurde der Bereich durch die Polizei gesperrt. Durch die Sperrung von zwei Fahrstreifen in Fahrtrichtung Herne, kam es zu Störungen des fließenden Verkehrs. Dieser Zustand wird nach derzeitigem Kenntnisstand weiter andauern. Nach ersten Prüfungen durch die Bogestra bestehe keine Gefahr oder Beeinträchtigung des U-Bahnverkehrs zwischen Bochum und Herne. Es sei jedoch mit Verkehrsbeschränkungen zu rechnen.