Bochum. .
Zwei erst 16 Jahre alte Bochumer haben jetzt vor dem Bezirksjugendschöffengericht zugegeben, eine 75-jährige Fußgängerin auf offener Straße ganz gezielt überfallen zu haben. Die Frau stürzte und erlitt einen Trümmerbruch im Schultergelenk. Das Verbrechen und die Verletzungen haben sie so schwer mitgenommen, dass sie jetzt auf eine Betreuung angewiesen ist.
Der Raub passierte bereits am 21. Februar 2010. Die 75-Jährige kam gerade mit der Straßenbahn von einem Friedhofbesuch zurück. In der Nähe ihrer Wohnung im Raum Linden/Dahlhausen wurde sie dann von den Jungs beobachtet. „Wir sind ihr einige Zeit hinterhergelaufen“, sagte einer der 16-Jährigen vor Gericht. Sie hätten ihr die Tasche vom Arm wegreißen wollen. Zunächst hätten sie sich „nicht getraut“, dann aber doch. Der Plan: „Packen, aus der Hand reißen und weiterrennen!“
Seniorin hielt Tasche fest
Als die Jungs dann wirklich zur Tat schritten, hielt die Seniorin aber mit aller Macht ihre Tasche fest. Dadurch fiel sie zu Boden und brach sich die Schulter. Die beiden 16-Jährigen rannten weg. Ohne Beute. Erst später wurden sie gefasst. Einer nannte den hinterlistigen Überfall „eine dumme Entscheidung“. Ein Urteil soll erst am 9. Februar fallen; dann wird der Prozess fortgesetzt.
Neben ihnen auf der Anklagebank saßen zum Prozessauftakt vier weitere junge Bochumer (17 bis 19). Ihnen und den beiden 16-Jährigen werden bei wechselnder Tatbeteiligung auch mehrere Diebstähle, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen vorgeworfen. Das Verfahren gegen einen wurde bereits eingestellt - er muss aber 60 Sozialstunden abarbeiten.