Bochum. .

Zwei junge Bochumer stehen seit Dienstag wegen eines bewaffneten und maskierten Raubüberfalls auf einen Taxifahrer (51) vor dem Bochumer Landgericht.

Knapp zwei Jahre nach einem Raubüberfall mit einer Pistole hatte ein 20-jähriger Bochumer sein Opfer, ein Taxifahrer, zufällig auf der Straße wiedergesehen. Blitzartig meldete sich das schlechte Gewissen, denn das Verbrechen hatte er nicht verdrängen können. Der 20-Jährige stieg in das Taxi ein und legte eine Beichte ab. „Ich habe mich persönlich entschuldigt“, sagte er am Dienstag vor dem Landgericht.

Das Geständnis im Taxi hatte der 20-Jährige im vorigen Frühjahr abgelegt. Der Überfall selbst passierte bereits am 23. August 2008. Er war äußerst hinterlistig. Außer dem Angeklagten waren noch mindestens zwei weitere junge Männer dabei. Der 51-jährige Taxifahrer wurde von ihnen in der Nacht zu einer Wohnung in einer Seitenstraße in Hiltrop gerufen. Es wurde ein ganz normaler Auftrag vorgetäuscht. Als der Fahrer am angegebenen Namensschild klingeln wollte, sprang der 20-Jährige aus einem Gebüsch neben der Treppe. „Ich habe die Pistole gezogen, ihm vors Gesicht gehalten und gesagt: Wo ist das Geld!“ sagte er jetzt vor Gericht.

Alle drei waren maskiert

Alle drei waren damals maskiert. Laut Anklage sagte der Taxifahrer, dass er kein Geld habe. Daraufhin holte ein Komplize ein Portmonee mit mindestens 300 Euro aus dem Taxi, außerdem zwei Handys, eine EC-Karte, Ausweise und den Taxischein. „So, du hast also kein Geld“, hielt der Mittäter ihm vor - und schlug ihm dann vor der Flucht mit der Faust ins Gesicht.

Laut Anklage war das ein 22-jähriger Bochumer. Auch er sitzt jetzt auf der Anklagebank, denn der 20-Jährige hatte ihn bei seiner Taxi-Beichte als Mittäter benannt. Der Taxifahrer hatte später die Polizei darüber informiert.

Während der Verhandlung in Haft gemommen

Auch der 22-jährige Mitangeklagte ist geständig. Richter Johannes Kirfel hatte alle beide bereits während der Verhandlung in Haft genommen, weil sie morgens unentschuldigt dem Prozess ferngeblieben waren. Der 20-Jährige kam am Nachmittag unter Auflagen wieder frei, der 22-Jährige allerdings nicht.

Er ist massiv vorbestraft. Erst im Februar 2010 war er aus dem Gefängnis freigekommen. Dort hatte er wegen eines anderen Raubüberfalles gesessen. Von 30 Monaten Jugendhaft hatte er nur 16 abgesessen, 14 wurden zur Bewährung ausgesetzt. Sollte er jetzt zu einer neuen Strafe verurteilt werden, kämen diese 14 Monate wieder obendrauf.

Ein Urteil folgt in Kürze. Der dritte Tatverdächtige ist noch flüchtig.