Bochum. . Bei der Wahl zum Studierendenparlament an der Ruhr-Universität Bochum geht es zu wie bei einer Bundestagswahl: Jede der elf kandidierenden Listen hat eigene Schwerpunkte - und versucht, im Wahlkampf zu überzeugen. Seit Montag wird gewählt.

Seit Montag können alle Studierenden der Ruhr-Universität ihre Vertreter in das Studierendenparlament wählen. Mit Flugblättern, Plakaten und Aktionen tobt ein heftiger Wahlkampf. Acht Wahlurnen stehen in sieben Cafeterien bereit, täglich von 9 bis 16 Uhr kann noch bis zum Freitag abgestimmt werden. Für die antretenden elf Listen geht es um die Besetzung der 35 Sitze im AStA, zur Mehrheit sind somit 18 Sitze vonnöten.

Bisher stellt eine Koalition aus der stärksten Gruppierung, der Grünen Hochschulgruppe, der Linken Liste (LiLi), der alternativen liste und der Liste Schöner Wohnen in Bochum (SWiB) den AStA. Auch in diesem Jahr wird aller Voraussicht nach eine Koalition gebildet werden müssen, die hohe Zahl an antretenden Gruppierungen macht den Ausgang spannend.

Wahlkampfthemen je nach Schwerpunkt

Wahlkampfthemen sind nach wie vor vor allem die Studiengebühren. Darüber hinaus positionieren sich die Listen über ihre Meinung zur studentischen Mitbestimmung oder über die Ansichten zur anstehenden Campussanierung. Auch Verkehrskonzepte, Ökologie von Tierversuchen hin bis zur Bio-Kost in der Mensa, Datenschutz, der Kampf gegen Rechtsextremismus und die Anwesenheitspflicht sind aktuelle Wahlkampfthemen, derer sich die Gruppierungen je nach Schwerpunkt annehmen.

Die Oppositionsgruppierungen, darunter der RCDS, die Liberale Hochschulgruppe, die RUB-Piraten (im Fahrwasser der Piratenpartei) oder die neue Liste von Naturwissenschaftlern, NAWI, fordern insbesondere mehr Transparenz in der Arbeit des AStA und betrachten die Rolle der bsz, der Bochumer Stadt und Studierenden Zeitung, die strukturell dem AStA nahesteht, kritisch. Da die Wahlbeteiligung bisher im Gebäude NC sehr hoch ist, wird spekuliert, dass die NAWI-Liste ordentlich zulegen könnte.

Wahlbeteiligung bisher leicht rückläufig

Der Leiter des Wahlausschusses, Oliver Fein, teilte mit, dass bisher die Wahlbeteiligung gegenüber dem Vorjahr „leicht rückläufig“ sei, das könne aber auch an der Verteilung wichtiger Vorlesungen liegen. Im Vorjahr hatten sich 17,35 % der Studierenden an der Abstimmung beteiligt.

Zuletzt konnte die Grüne Hochschulgruppe mit 21,76 % der Stimmen die stärkste Partei bilden und eine stabile Koalition bilden. Sollte sie den Vorsprung verteidigen können würde Laura Schlegel, bisher Referentin für Hochschul- und Bildungspolitik, als Spitzenkandidatin der Liste neue AStA-Vorsitzende werden.

Es kommt vielleicht auf die Kleinen an

Es kann aber aufgrund der vielen Listen sehr eng werden und womöglich auf die kleinen Gruppierungen ankommen, die aufgrund des Wahlsystems schon mit knapp 150 Stimmen einen Sitz im Parlament erobern könnten.