Bochum. . Mit acht Fragen an den Hauptausschuss der Stadt versucht die Bochumer Linkspartei zu klären, ob das Musikzentrum an der Viktoriastraße wirklich finanziert ist. Bochums Kulturdezernent Michael Townsend versichert: Das Zentrum sei kein Luftschloss.

Wackelt die Finanzierung für das geplante Musikzentrum an der Viktoriastraße? Den Eindruck könnte man bekommen, wenn man sich die Zweifel der Linkspartei besieht, verpackt in acht Fragen an den Hauptausschuss.

Zweifel, die Bochums Kulturdezernent Michael Townsend ganz entschieden nicht teilt. Für ihn ist das Musikzentrum kein „Luftschloss“, wie es die Linken in Frageform formulierten. Der WAZ gegenüber sagte Townsend zur Finanzierung des Projekts: „Das Land hat sich über zwei Minister festgelegt, das ist verbindlich.“ Kulturministerin Ute Schäfer und Bauminister Harry Kurt Voigtsberger hätten schließlich in einer öffentlichen Erklärung die Mittel zugesichert.

Dabei handelt es sich um 6,5 Millionen Euro EU-Mittel, die vom Land verwaltet werden, und um 500 000 Euro vom Land selbst. Die Zahlung müsste die Stadt beantragen. Townsend räumte ein, dass das Antragsverfahren noch nicht abgeschlossen sei: „Wir sind im ständigen Gespräch mit den zuständigen Stellen und haben ja bereits erklärt, dass wir das wollen.“

Neues Konzept erfordert neuen Beschluss

Zur Linken-Frage, ob die Marienkirche zum Kammermusiksaal ausgebaut werde, wie es vom Rat beschlossen worden war, sagte der Dezernent: „Mit dem neuen Konzept müsste dieser Beschluss aufgehoben werden. Das Musikzentrum wird einen großen Konzertsaal und einen kleinen multifunktionalen Saal haben.“ Wie das Musikzentrum ansonsten beschaffen sein wird, könne man nach dem noch kommenden Architektenwettbewerb detaillierter darstellen.

Für das Projekt stehen laut Stadt über 30 Mio Euro zur Verfügung, darunter 12 Mio Euro für den Umbau der Marienkirche, die Teil des Musikzentrums wird. Davon stammen 9,6 Mio Euro aus der Landesförderung und 2,4 Mio Euro von der Stadt. Townsend geht auf Frage der Linken davon aus, dass diese Eigenbeteiligung der Stadt trotz Nothaushaltsrecht bewilligt wird, weil es „Bestandteil der gedeckelten Prioritätenliste“ sei. Und: „Wir gehen davon aus, dass die zieht.“

Townsend weiter: Die Landesförderung sei „immer gekoppelt gewesen mit der erfolgreichen Übernahme der Jahrhunderthalle“.