Bochum. .

Jan Thürmer will sich weiterhin in das entstehende Musikzentrum einbringen. Und eine anliegende Immobilie kaufen, um dort Instrumente zu bauen, auszustellen und Künstler zu beherbergen.

Jan Thürmer ist begeistert über die Entscheidung für das Musikzentrum. Er sieht darin ein Signal und ist sich sicher, dass hier etwas entstehen kann, dass es weithin in dieser Form nicht gibt. Und er ist bereit, darin eine Rolle zu übernehmen. Nicht federführend, sondern als Beiträger.

„Wir haben das Gelände an der Friederikastraße 4 (Thürmer -Saal etc.) verkauft, gerade um in diesem neuen Zentrum mittun zu dürfen“, betont er. Er sehe die Priorität bei den BoSy, will aber gerne einen kleineren Saal (mit zwischen 300 und 400 Plätzen), den er vor allem in der Marienkirche sieht, „mitbespielen“.

Große Pläne

Darüber hinaus hat er ganz große Pläne. Sobald er „grünes Licht“ habe, wolle er die Immobilie des jetzigen Landesbehördenhauses erwerben. Dieses Interesse habe er schon vor längerer Zeit bekundet, als klar wurde, dass das Grundstück der Marienkirche nicht zu haben sei. Das Landesbehördenhaus ist das L-förmige Gebäude, das sich nördlich gegenüber der Marienkirche befindet. Derzeit sind dort polizeiliche sowie juristische Institutionen (Arbeits- und Sozialgericht) untergebracht, Letztere sollen ja bis 2013 ins neue Justizzentrum umziehen. Je nach Bauzustand möchte Thürmer das Gebäude sanieren oder neu aufbauen und könne so zeitlich Schritt halten mit der Errichtung des Musikzentrums.

Er würde im neuen Gebäude dann seine Werkstätten zum Instrumentenbau, eine Instrumentenausstellung, Übungsräume und Künstlerwohnmöglichkeiten unterbringen. „Eine Verbindung direkt zur Marienkirche wäre dann klug“, findet der Klavierfabrikant und Konzertveranstalter und präzisiert: „Es wäre toll, könnte man trockenen Fußes dorthin gelangen“.

Offen auch für Populäres

Er sieht sich durch das neue Konzept, in dem ja keine Rede mehr ist von einem „Kammermusiksaal für Jan Thürmer“, keineswegs ausgebootet. „Ganz im Gegenteil, ich will mich dort gerne mit Klavierabenden und Ähnlichem einbringen, mehr nicht“, sagt er und schwärmt auch für die Öffnung hin zu Neuer Musik, Jazz und auch Populärem.

Viel Zukunftsmusik, die der 64-jährige Unternehmer dann auch wiederholt als einen „Traum“ bezeichnet. Wert legt er allerdings auf die Architektur. Er hat nie einen Hehl gemacht aus seiner Begeisterung für den Entwurf des renommierten Architekten Max Dudler, der schon so manchen höchst attraktiven Musiksaal geschaffen hat. „Kirchenschiffe sind akustisch nicht beherrschbar“, weiß der Musikfachmann, „deshalb muss ein neuer abgeschlossener Raum entstehen“.

Entwürfe abwarten

Ob das zu realisieren sein wird, werden die Entwürfe zeigen, die in näherer Zukunft entstehen: Ob sie jenem von Dudler nahe kommen oder ganz anders mit der neuen konzeptionellen Vorgabe umgehen müssen. Nicht nur, aber auch architektonisch wird sich dann entscheiden, wie weit der Thürmer'sche Traum geträumt werden kann.