Bochum. .

So schnell geht’s nicht: Nach dem Beschluss im Bezirk Süd hat sich gestern auch der Ausschuss für Stadtentwicklung gegen ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren für einen Aldi-Neubau in Steinkuhl ausgesprochen.

Der Standort an der Markstraße 139 bleibt umstritten; Aldi betreibt dort bereits einen kleinen Markt mit 500 Quadratmetern in einer ehemaligen Tanzhalle, will sich aber auf rund 900 Quadratmeter vergrößern und zudem 60 Parkplätze anlegen. Dazu plant der Discounter, ein städtisches Grundstück mitzunutzen, zudem müsste die Gaststätte Grunewald abgerissen werden.

Gerade dieser Plan hat zahlreiche Nostalgiker aufgebracht, zählte doch Grunewald zu den traditionsreichsten Studentenkneipen Bochums. Indes: Der Betrieb ist für den Besitzer nicht mehr lukrativ; er hat bereits signalisiert, schließen zu wollen.

CDU hält Standort komplett für ungeeignet

Auf Antrag des Bezirks, dem sich die Koalition anschloss, soll nun geprüft werden, ob das Grunewald-Gebäude denkmalschutzwürdig sein könnte. In diesem Fall sollte zumindest die Fassade erhalten und in das Vorhaben integriert werden.

Die CDU hält den Standort komplett für ungeeignet. Lothar Gräfingholt: „Er hat keine Zentren-, allenfalls Insellage.“ Dem schloss sich Wolfgang Cordes (Grüne) an: „Wesentlich besser geeignet wäre der Riesenbessenplatz.“ Eckart Kröck (Planungsamt) gab ihm Recht, wandte indes ein, dass die Stadt mehrfach mit dem Grundstückseigentümer Kirche verhandelt habe: „Die Absage war eindeutig.“

Gleichwohl wurde beschlossen, erneut mit Kirche und Investor zu verhandeln. Zudem soll, so die Maßgabe, möglichst viel Baumbestand erhalten bleiben, wenn es sich auf den Standort Markstraße zuspitzte. Denn auf privatem und auf städtischem Gelände müsste gefällt werden.