Bochum. .

Für den größten Teil der Bochumer Politiker hängt der Himmel voller Geigen. Freude über die Millionenspritze für das Musikzentrum beherrscht die Stimmung.

OB Ottilie Scholz: „Architektonische Spannung.“ Foto: Gero Helm
OB Ottilie Scholz: „Architektonische Spannung.“ Foto: Gero Helm © Gero Helm / WAZ FotoPool

Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz: „Bochum als Wissenschaftsstandort kann damit zum Ende des Kulturhauptstadtjahres ein überaus optimistisches Zeichen setzen. Statt Marienkirche hier und vielleicht irgendwann eine Spielstätte der Symphoniker daneben wird es nun ein Musikzentrum geben, das durch das Zusammenwachsen von alter Kirche und Neubau architektonische Spannung erzeugt und Raum für die verschiedensten musikalischen Inhalte bieten wird. In das Musikzentrum fließt kein zusätzliches kommunales Geld, sondern die Spenden der Bochumer Symphonie sowie Landes- und EU-Mittel.“

Jens Lücking, FDP-Fraktionschef:„Wir haben uns seit Jahren für eine Spielstätte der Symphoniker ausgesprochen. In den letzten Jahren schien ein Bau nicht möglich, weil keine städtischen Mittel greifbar waren. Wir unterstützen das neue Projekt, sofern gesichert ist, dass keine unkalkulierbaren Folgekosten auf die Stadt zukommen.“

Thomas Jorberg: „Ganz neue Perspektiven.“ Foto: Ingo Otto
Thomas Jorberg: „Ganz neue Perspektiven.“ Foto: Ingo Otto © WAZ FotoPool

Thomas Jorberg, Vorstand Stiftung Bochumer Symphonie: „Die Stiftung Bochumer Symphonie hat mit sehr großer Freude die Nachricht aufgenommen. Der Zusammenschluss der Pläne für die Marienkirche mit denen der Bochumer Symphonie zu einem musikalischen Zentrum gibt ganz neue Perspektiven, die wir unterstützen. Die einmalige Chance, ein solches Projekt mit breiter finanzieller Unterstützung der Bürger, ist damit einer Realisierung ganz nahe.“

Dieter Fleskes, SPD-Fraktionschef:„Für die SPD-Fraktion war das Konzept für das Viktoria-Quartier stets mehr als der Versuch, den BoSy eine Spielstätte zu errichten. Es ist vielmehr ein Ziel der Stadtentwicklung, das für die Zukunft Bochums als einer attraktiven, lebenswerten und spannenden Stadt von großer Bedeutung ist. Es geht somit auch um Wirtschaftsförderung: Kultur- und Kreativwirtschaft sind für Bochum eine Kernkompetenz, ein harter Standortfaktor. Damit geht es auch um Arbeitsplätze in unserer Stadt.“

Roland Mitschke: „ Das Haus könnte schon stehen.“ Foto: Presseamt
Roland Mitschke: „ Das Haus könnte schon stehen.“ Foto: Presseamt © WAZ

Roland Mitschke, CDU: „Eine gute Sache, wir freuen uns, dass die intensiven Bemühungen doch noch gefruchtet haben. Die CDU hat als einzige Fraktion stets an diesem Projekt festgehalten. Das Haus könnte schon stehen, wenn politisch nicht eine Schleife nach der anderen gedreht worden wäre.“

Uwe Vorberg, Fraktionsvorsitzender der Linken: „Für die Linke im Rat ist diese Zusage jedoch mit vielen Fragezeichen und einem bitteren Beigeschmack verbunden. Durch die damit verbundene Übernahme der Jahrhunderthalle werden ab 2023 auf die Stadt Bochum jährlich 2,3 Millionen Euro Folgekosten plus Investitionskosten zukommen. Die Linke hatte sich deshalb – leider erfolglos – im Sommer gegen die Übernahme der Jahrhunderthalle durch die Stadt Bochum gewendet. Wir haben nicht generell etwas gegen ein Konzerthaus, wenn wir es uns leisten können. Aber derzeit können wir es uns nicht leisten. Für uns kommt eine zusätzliche finanzielle Belastung seitens der Stadt Bochum für den Konzerthausbau nicht in Frage. Erst wenn die Einschnitte im Sozial-, Kulturbereich und bei Jugend und Sport zurück genommen sind, sind Mehrausgaben für das Konzerthaus bzw. die Symphoniker für uns verhandelbar.“

Wolfgang Cordes: „Motivation für Initiativen“. Foto: Presseamt
Wolfgang Cordes: „Motivation für Initiativen“. Foto: Presseamt © WAZ

Wolfgang Cordes, Grünen-Fraktionschef: „Das eröffnet nun ganz neue Chancen für die Innenstadt und für das Kreativviertel Viktoriaquartier. Gerade dieses neue, breite Konzept mit integrativem Ansatz kann eine Motivation für alle Initiativen sein.“