Bochum. .
Ein 36-jähriger Angeklagter, der eine Familienmutter (35) aus Bochum vier Monate lang in ihrer Wohnung gefangen gehalten und 26 Mal vergewaltigt haben soll, hat am Montag in einer schriftlichen Erklärung alle Vorwürfe zurückgewiesen.
„Zu keiner Zeit“, betonte der Angeklagte am Montag vor dem Landgericht, habe er die 35-jährige Bochumerin körperlich angegriffen und auch nicht vergewaltigt. Der Staatsanwalt geht aber vom Gegenteil aus: Sein Vorwurf: Zwischen Dezember 2009 und April 2010 habe er die Familienmutter in ihrer Wohnung durch Morddrohungen quasi gefangen gehalten, 26 Mal vergewaltigt und mehrfach gezwungen, von ihm vorgekautes Essen herunterzuwürgen. Das habe die Frau aus Angst auch getan.
Am zweiten Prozesstag vor der 7. Strafkammer las der Verteidiger eine Erklärung im Namen seines Mandanten vor. Darin heißt es, dass alle Vorwürfe „nicht richtig“ seien. Er betonte vielmehr: „Ich finde die Vorstellung solcher Praktiken ekelhaft.“ Der Anklage zufolge musste sich die Frau tatsächlich mehrfach übergeben bei den mutmaßlichen Quälereien.
Der Angeklagte ist wegen Stalkings und Psychoterror massiv vorbestraft. Im vorigen Dezember war er zu 20 Monaten Haft auf Bewährung und einem Kontaktverbot verurteilt worden. Sein damaliges Opfer war dieselbe Frau. In der jetzigen Anklage heißt es, dass er sich nur drei Tage nach dieser Verurteilung gewaltsam der Wohnung der Frau bemächtigt habe. Der Angeklagte behaupete am Montag, dass er auch die in dem ersten Prozess festgestellten Taten nicht begangen habe. Er war damals zwar geständig - aber nur weil ihm sein damaliger Verteidiger dazu geraten habe.
Der Prozess geht weiter.