Bochum. .

Nächste Woche beginnt der städtische Entsorger USB mit der Auslieferung von 44 000 gelben Tonnen. Die neuen Behälter dienen ab Januar 2011 als sogenannte „kombinierte Wertstofftonne“.

Irritierend: Vorübergehend haben dann viele Haushalte demnächst gleich zwei gelbe Tonnen vor der Tür stehen, da mag sich mancher wundern.

Doch die alten gelben Tonnen gehören nicht dem USB, sondern der Firma Remondis. Im Jahr 2004 hatte sie den USB den Auftrag mit den „Gelben“ im Wettbewerb abjagen können. Für sechs Jahre. Jetzt lief es umgekehrt: Über ihre Firmentochter Rau konnte der USB den Auftrag wieder an Land ziehen - für den Zeitraum 2011 bis 2013.

Modellversuch ist für drei Jahre angelegt

Und weil Remondis die alten gelben Tonnen, die sie 2004 vom USB erworben hatten, aus „strategischen Gründen“ nicht an den städtischen Konkurrenten zurückgeben mochte, wurde neue Behälter angeschafft, wie USB-Geschäftsführerin Kerstin Abraham schilderte.

Wer sich fragt, was ab Januar alles in der neuen gelben „kombinierten Wertstofftonne“ landen soll, liest von „Leichtverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen“. So steht es zumindest in den Verwaltungsunterlagen für den Rat, der heute über die Einführung dieser Tonne entscheidet. Abraham erläutert: „Gemeint sind Metalle und Kunststoffe, etwa alte Pfannen und Küchensiebe oder Einmalbesteck oder die Plastikeimer für Blumen.“ Außerdem alles, was bisher in der gelben Tonne oder in den gelben Säcken abgelegt wurde.

Das gehört in die Wertstofftonne

Besteck. Foto: imago
Besteck. Foto: imago © imago stock&people
Joghurtbecher. Foto: imago
Joghurtbecher. Foto: imago
Spielzeug. Foto: imago
Spielzeug. Foto: imago © imago stock&people
Backformen. Foto: imago
Backformen. Foto: imago
Handwerkzeuge. Foto: imago
Handwerkzeuge. Foto: imago © imago stock&people
Plastikschüsseln. Foto: imago
Plastikschüsseln. Foto: imago © imago stock&people
Töpfe und Pfannen. Foto: imago
Töpfe und Pfannen. Foto: imago
Konservendosen. Foto: imago
Konservendosen. Foto: imago © imago stock&people
Transportboxen. Foto: imago
Transportboxen. Foto: imago © imago stock&people
Reinigungsflaschen. Foto: imago
Reinigungsflaschen. Foto: imago © imago stock&people
Tuben. Foto: imago
Tuben. Foto: imago
Plastikeimer. Foto: imago
Plastikeimer. Foto: imago
Armaturen. Foto: imago
Armaturen. Foto: imago © imago stock&people
Getränkekartons. Foto: imago
Getränkekartons. Foto: imago
Küchenwerkzeuge. Foto: imago
Küchenwerkzeuge. Foto: imago
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Die neue Tonne ist als flächendeckender Modellversuch für drei Jahre angelegt. Ziel ist, damit jährlich außer 12 000 Tonnen Leichtverpackungen weitere 4000 Tonnen „Stoffgleiches“ zu sammeln und dadurch die Restmülltonnen („graue Tonne“) zu entlasten.

Zusätzliche Kosten

Dafür fallen zusätzliche Kosten an: Laut Planung sind es jährlich 1,159 Millionen Euro, die etwa für Abholen, Sortieren und Verwerten zu Buche schlagen. Darin sind allein 155 000 Euro für Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen. Doch gleichzeitig werden laut Stadt Verbandsbeiträge in Höhe von 578 000 Euro eingespart, so dass der jährliche Gebührenbedarf unter dem Strich um 581 000 Euro oder um 1,4 Prozent steigt.

Das darf nicht in die Wertstofftonne

Alttextilien. Foto: imago
Alttextilien. Foto: imago © imago stock&people
Elektrogeräte. Foto: imago
Elektrogeräte. Foto: imago © imago stock&people
Leuchtmittel. Foto: imago
Leuchtmittel. Foto: imago © imago stock&people
Papier. Foto: imago
Papier. Foto: imago © imago stock&people
Glas. Foto: imago
Glas. Foto: imago © imago stock&people
Holz. Foto: imago
Holz. Foto: imago © imago stock&people
Batterien. Foto: imago
Batterien. Foto: imago © imago stock&people
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Der Modellversuch in Bochum werde durch das NRW-Umweltministerium „ausdrücklich begrüßt“, teilte die Stadt nach der Abstimmung mit Aufsichtsbehörden mit. Die Frage, ob die Einführung der Kombi-Tonne nicht ausschreibungspflichtig sei, wurde von der Stadt, die den USB beauftragte, eher verneint.

Nicht amüsiert ist dagegen der Bundesverband der deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft, kurz BDE. Er warnte die Stadt Bochum vor einem „Alleingang in Sachen Wertstofftonne“, vor allem vor den „unkalkulierbaren Kosten“.