Essen. .
Essen hat bei der renommierten Studie „Zukunftsatlas der deutschen Städte“ des Prognos-Instituts den achtbaren 108. Platz unter den 412 Kreisen und kreisfreien Städten erzielt. In der Region ist zurzeit keine Region dynamischer.
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Städte-Rankings sind nicht das Evangelium, mancher hält sie sogar komplett für Humbug. Doch unabhängig von ihrer Aussagekraft: Sie werden eben doch registriert, ausgewertet und als Indikator für Investitionsentscheidungen herangezogen. Und deshalb ist es erfreulich, wenn Essen bei der durchaus renommierten Studie „Zukunftsatlas der deutschen Städte“ des Prognos-Instituts 2010 mit einem achtbaren Ergebnis aufwarten kann.
Platz 108 unter den 412 Kreisen und kreisfreien Städten Deutschlands - das sieht zwar auf den ersten Blick nicht sonderlich stark aus. Doch angesichts der Tatsache, dass die Kommunen im Süden Deutschlands immer weiter davoneilen und auch 2010 fast durchgehend die vorderen Plätze belegen, kann Essen zufrieden sein. Es gibt eigentlich nur eine in der Größe vergleichbare westdeutsche Stadt, die vor der Ruhrstadt rangiert, und das ist Düsseldorf.
Zufrieden kann man aus Essener Sicht erst recht sein, wenn man sich die Details der alle drei Jahre aktualisierten Studie anschaut. Denn in puncto Innovationskraft (Rang 39), Dynamik (57) und selbst Arbeitsmarkt (66) steht Essen noch deutlich besser da als beim Gesamtergebnis. Negativ wirkt sich aus, dass die Stadt bei der Demografie, beim durchschnittlichen Wohlstand und überhaupt bei der Ist-Stärke Minuspunkte macht. Vereinfacht gesagt: In Essen steht noch nicht alles zum Besten, aber die Stadtanalysten vom Prognos-Institut glauben an die Zukunft der Stadt. Und das ist schließlich das Entscheidende. Gegenüber der Erhebung 2007 konnte sich Essen jedenfalls um rund 50 Plätze nach oben bewegen.
Wirklich vergleichbar sind ja letztlich nur Städte, die ähnlich strukturiert sind. Es wäre albern, wollte sich Essen mit Düsseldorf oder gar mit dem Dauerinhaber für Platz 1 in solchen Studien, nämlich München, messen. Im Ruhrgebiets-Vergleich fällt aber auf, dass Essen unangefochtener denn je die dynamischste Stadt der Region ist und den ewigen Rivalen Dortmund weit hinter sich lassen konnte.
Galt bisher Dortmund als „Aufsteigerstadt“ im ansonsten bundesweit ziemlich abgehängten Ruhrgebiet, so ist diese Rolle jedenfalls ausweislich der neuen Zahlen nun eindeutig auf Essen übergegangen. Für die Region sieht Prognos-Projektleiter Peter Kaiser denn auch ziemlich schwarz: „Die Städte des Ruhrgebiets leiden weiterhin unter ihren enormen Strukturproblemen. Eine echte Lösung scheint dafür nicht in Sicht zu sein.“