Mit großem Getöse wurde jetzt in der VIP-Lounge des VfL-Stadions das erste in Bochum entwickelte Edel-Handy der Öffentlichkeit präsentiert

Das erste in Bochum entwickelte Blackberry wurde gestern mit großem Aufwand präsentiert. In der VIP-Lounge des VfL drängte sich die tags zuvor eigens eingeflogene internationale Presse, und Mike Lazaridis, Blackberry-Gründer von RIM (Research in Motion), sprach von „German Tüchtigkeit”, mit der die jüngste Weiterentwicklung des Smartphones zustande gekommen sei.

Es gilt als schneller, leichter und gefälliger designt. „Es kann alles, was ein Handy kann, surft rascher durchs Web und überträgt Emails ohne Verzögerung”, so beschrieb Co-CEO Lazaridis die Innovationen des Produkts.

Im September letzten Jahres wurde in Bochum die erste europäische Niederlassung des kanadischen Produzenten des Blackberry Smartphones gegründet. Damals wurde ein Teil der Ingenieure, die durch die Schließung von Nokia ihren Job verloren hatten, von RIM übernommen. 45 Millionen wurden im ersten Jahr investiert. Mit 120 Leuten ging die Firma an der Universitätsstraße 140 an den Start, heute arbeiten dort bereits 210 Menschen. Zurzeit werden weitere 40 Ingenieure gesucht. Auf dem ehemaligen Krupp-Thyssen-Gelände an der Alleestraße will die Firma zudem - wie berichtet – ein Testlabor für die Blackberry-Neuentwicklungen mit 50 Mitarbeitern eröffnen.

So wurde das neueste Produkt, das Blackberry Bold 9700 Smartphone, gleichsam als Erfolg für den Standort Bochum gefeiert. Die unmittelbare Nachbarschaft des Forschungszentrums zur Ruhr-Universität zeigt sich auch in in Programmen, die RIM für die Ingenieurwissenschaften anbietet. Die Präsentation fand ausschließlich auf Englisch statt, kam doch die (Fach-) Presse aus allen Teilen Europas.

Neben dem kanadischen Botschafter Peter Böhm nahmen auch Bundes- und Landtagsabgeordnete teil; die Politiker hatten sich im vergangenen Jahr nach dem Nokia-Debakel für RIM als neuen Investor für Bochum stark gemacht und dem Unternehmen den Weg geebnet, was Mike Lazaridis als Grund betonte, sich für Bochum entschieden zu haben.

Unter ihnen war auch Bundestagspräsident Norbert Lammert, der mit der internationalen Gepflogenheit brach und deutsch sprach. Sehr zum Ärger einer italienischen Journalistin: „Non parlare tedesco!” (nicht auf deutsch reden), rief sie aus der hinteren Reihe. Und Lammert erwiderte auf englisch, es sei hier durchaus üblich, dass zumeist deutsch gesprochen werde.

Er erwähnte „eine Technologie, die ich selbst nicht verstehe”, und meinte damit die Weiterentwicklung des Smartphones. Handys seien heute genauso kompliziert wie Computer; Blackberry nannte Lammert den anspruchsvollen Versuch, beide Probleme gleichzeitig zu lösen.