Bochum. Nach dem Wegzug von Nokia ist das Programm "Wachstum für Bochum" gestartet worden. Zunächst werden 39 Millionen, später nochmal 37 Millionen Euro in 16 Projekte fließen. Damit sollen mittelfristig rund 2900 neue Jobs in der Region entstehen und die Lücke schließen, die Nokia gerissen hat.
Angefüttert mit 39 Millionen Euro soll jetzt das Programm „Wachstum für Bochum” in Schwung kommen, um den Verlust der Nokia-Arbeitsplätze zu mildern. Damit werden ab sofort 16 Projekte gefördert, später 14 weitere mit 37 Mio Euro.
Zu den ersten 16 Projekten zählt die Errichtung eines Kompetenzzentrums für hydraulische Strömungstechnik samt Professorenstelle, aber auch einige Entwicklungsprojekte der städtischen Firmentochter EGR. Die will u.a. auf dem früheren Bergbaugelände Lothringen V in Gerthe Voraussetzungen für ein Geothermiezentrum schaffen.
Zusätzliche 37 Millionen Euro werden in naher Zukunft als Förderung für weitere 14 Projekte fließen, sicherte NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben am Dienstag im Bochumer Rathaus zu. „Wir wollen Bochum und das mittlere Ruhrgebiet in Bestform bringen”, bemerkte sie dazu.
Nokia gibt 33 Mio Euro als Förderung hinzu
Die insgesamt 76 Millionen Euro Fördergeld stammen von der EU (23 Mio), von Bund (10 Mio) und Land (10 Mio) sowie von Nokia (33 Mio, davon 13 aus dem Grundstücksverkauf). Das Fördervolumen bewirke eine Gesamtinvestition in Höhe von voraussichtlich 107 Mio Euro, sagte Thoben. Das Wirtschaftsministerium schätzt, dass durch die aktuellen Projekte mittelfristig etwa 1 400 Menschen in der Region Arbeit finden. Auf 1 500 weitere „zukunftsfeste” Stellen hofft man, wenn die Förderung für die zweite Projektreihe ansteht. Die Gesamtförderung gilt als eines der ehrgeizigsten regionalen Wachstums- und Beschäftigungsprogramme des vergangenen Jahrzehnts für das mittlere Ruhrgebiet.
Gefördert werden dadurch auch zwei Nachbarstädte: Der Logpark Grimberg in Herne wird mit rund 8,4 Mio Euro unterstützt, das Kompetenzzentrum Patientenorientierte Arzneimittellogistik in Castrop-Rauxel mit 958 000 Euro. Mit 100 000 Euro wird die Entwicklung des Nokia- und Hibernia-Geländes an der Stadtgrenze in Bochum- und Herne unterstützt.