Bochum.
Die Reihe urban urtyp in der Christuskirche geht mit neuem Raumkonzept in die dritte Runde. Nach der Sommerpause ist nun am Sonntag, 24.Oktober, um 19 Uhr das Dizco Duo aus Berlin zu Gast.
„Plastik ist nicht feierlich, deshalb kann man darin feiern.“ Das behaupten die Dortmunder Design-Studentinnen Marie Träger und Franziska Clauberg. Sie gehören zum momentan achtköpfigen Team, das „urban urtyp“, die monatliche Konzertreihe in der Christuskirche von Pfarrer Thomas Wessel, organisiert.
Zum Konzert am morgigen Sonntag, 23. Oktober, 19 Uhr, 10 € Eintritt, sollten die Studentinnen ein Raumkonzept entwickeln, das den für seinen „abstrakten Kubismus“ in der Architekturkritik so gelobten Raum in einen dem Konzept der Reihe adäquaten Veranstaltungsort verwandelt. Bisher verloren sich bei den teils hochklassigen Gigs (etwa beim Londoner Portico-Quartett) die Zuhörer etwas in den Kirchenbänken.
Lamellen wie im Supermarkt
Das ändert sich nun radikal mit dem Einsatz eines Kubus’ innerhalb des Gotteshauses; 10 x 10 Meter von der Fläche, 3,50 Meter hoch. Für diesen werden hunderte Meter an Material verbaut und eine Trägerkonstruktion auf Höhe gebracht. Im Kubus ist dann für ein ebenso intimes wie eben auch urbanes Wechselspiel zwischen Musikern, Raum und Publikum gesorgt. Das Material ist ziemlich banal, bekannt ist es aus Supermärkten, wo es zumeist im Durchgang zu Kühlräumen hängt: Lamellen aus dickem, biegsamen Plastik.Diese sind bekanntlich transparent und an vielen Stellen durchlässig. „Das ist das Entscheidende an der Idee“, sagt Marie Träger, „wir schaffen eine Begrenzung, aber keine Abgrenzung“.
Duo aus Berlin will schwitzen
Deshalb werden am Sonntag die Besucher auch ganz nah dran sein an den eingeladenen Musikern. Das ist Diszco Duo aus Berlin. Sie machen Jazz, Funk, Elektronik und sind alles andere als ein reiner DJ-Act. Eren Solak an den Keyboards und Andreas Brandis an den Drums improvisieren und spielen live. Sie schreiben auf ihrer Webseite, dass sie auch ein bisschen an jene guten alten Zeiten erinnern wollten, als Musiker auf der Bühne noch schwitzten.
Als Referenz nennen die beiden Wahlberliner den hoch geschätzte norwegischen Jazzmusiker und Pianisten Bugge Wesseltoft, der dann am 30. November in der Christuskirche konzertieren wird.