Bochum. Die Haushaltskrise der Stadt Bochum trifft auch das Planetarium hart. Um finanziell ein wenig Spielraum zu bekommen, startet der Freundeskreis des Planetariums nun die Aktion Patenstern. Er versteigert die 9400 Sterne am künstlichen Himmelszelt der Beobachtungsstation.

3,1 Millionen Euro kommen noch, dann wird der Geldregen über dem Planetarium versiegen. Und die sind fest verplant: für das neue „Full dome” Videosystem. Aus Richtung Stadt ist wegen des Haushaltskonsolidierungsplans kein weiterer warmer Schauer zu erwarten. Daher halten die Sternengucker von der Castroper Straße Ausschau nach neuen Quellen: Der Förderverein soll und will in Zukunft heller strahlen.

Freunde gesucht

Der Freundeskreis Planetarium Bochum e.V. wurde 1995 gegründet. Der Der Jahresbeitrag beträgt 40 Euro (ermäßigt 20 Euro). An die Mitgliedschaft sind keine Pflichten gebunden. Wer sich für den Freundeskreis Planetarium Bochum e.V. interessiert, kann sich am Sonntag, 6. Dezember ab 19 Uhr im Planetarium informieren: An diesem Tag stellt der Freundeskreis sich vor. Weitere Infos gibt's außerdem in der Geschäftsstelle bei Judith Holländer oder im Internet : 0234 51 606 80 oder www.freundeskreis-planetarium-bochum.de.

„Es ist sehr wichtig, dass der Verein auf größere Füße gestellt wird”, betont Manfred Hünerbein, 1. Vorsitzende des Freundeskreises Planetarium Bochum, 10 000 Euro sprudeln jedes Jahr aus der Kasse des Vereins in die des Planetariums. „Das ist eigentlich das einzige Geld, das uns erlaubt, richtig zu gestalten”, unterstreicht Prof. Susanne Hüttemeister, Leiterin des Planetariums, die Bedeutung dieser Summe. „Die 3,1 Millionen sichern unser Überleben – mehr nicht.”

Im Budget sind nur noch 30.000 Euro frei

Die Sternwarte verfügt zwar über ein Jahresbudget zwischen 800 000 und 900 000 Euro, aber „das meiste davon ist völlig festgelegt”, klärt Hüttemeister auf. Unterm Strich blieben nur 30 000 Euro übrig – und von diesem Geld müssen dann noch Reparaturen, Werbung und mehr finanziert werden. So werden 10 000 Euro mehr schnell zu einem großen Batzen.

Von der Preiserhöhung (Karten werden in Zukunft 7,50 statt wie bisher 5,50 Euro kosten) hat das Planetarium allerdings nichts: „Da freut sich der Herr Dr. Busch (der Kämmerer, Anm. d. Red.)”, erklärt Hüttemeister. Damit die geplanten drei, vier Eigenproduktionen pro Jahr Kuppel und Zuschauer trotzdem so richtig zum Strahlen bringen können, springt der Freundeskreis ein. Vor einiger Zeit hätte Hüttemeister zum Beispiel gern einen Flug durch die Ringe des Saturns gebucht – virtuell, versteht sich. Doch die einminütige Sequenz sollte 2700 Euro kosten. Geld, das nicht da war – bis der Förderverein es zusammenkratzte.

Damit der Freundeskreis wächst, sucht er nun neue Mitglieder. Und lockt mit etwas ganz Besonderem: einer Patenschaft über einen Stern in der Kuppel des Planetariums. Einen Patenstern können Nicht-Mitglieder auch gegen eine Spende ab 40 Euro erwerben. 9400 Sterne warten am künstlichen Himmelszelt auf Paten. Zehn sind bereits vergeben.