Bochum. .
Wegen einer verendeten Brieftaube hat die Stadt Bochum am Mittwoch eine Stallpflicht für Geflügel verhängt. Im Stadtteil Goldhamme wurde ein Sperrgebiet eingerichtet. Die Brieftaube war an einer der Vogelgrippe ähnlichen Krankheit verendet.
Wegen eines Falls der Newcastle-Krankheit bei einer Brieftaube im Bochumer Stadtteil Goldhamme ist ein Sperrgebiet für Geflügel eingerichtet worden. Diese Vogelgrippe-ähnliche Krankheit ist für Menschen und andere Tierarten nicht gefährlich.
Im Presseamt der Stadt musste man bei diesem Namen erst einmal recherchieren. Von der Newcastle-Krankheit hatte hier noch nie jemand gehört. Der Name sorgt dennoch für Alarmbereitschaft: Eine Taube in Goldhamme war an dem nur für Geflügel tödlichen Virus verendet. Was weitreichende Folgen nach sich zieht.
Das Veterinäramt verpflichtet alle Bochumer Halter von Hühnervögeln (Geflügel, Truthühner, Gänse, Enten, Tauben), sich bei der Stadt zu melden. Die Behörde will einen Überblick über Größe und Standort der Zucht gewinnen. Rund um Goldhamme wurde ein Sperrgebiet mit einem Radius von drei Kilometern und ein Beobachtungsgebiet mit einem Radius von zehn Kilometern ausgerufen.
„Im Sperrgebiet ist Geflügel aufzustallen, also im Stall zu halten“, heißt es in der Mitteilung der Stadt. „Unbefugten Personen ist das Betreten der Stallungen untersagt.“ Der Transport und Geflügelausstellungen sind in den kommenden 21 Tagen verboten. Die gleiche Regel gilt in den kommenden 15 Tagen auch im Bereich des ganzen Beobachtungsgebietes.
Taubenzüchter noch nicht informiert
Die Taubenzüchter waren am Mittwoch völlig überrascht. „Wir wurden noch nicht informiert“, sagt Friedhelm Steinhoff vom Verein „Heimkehr Hofstede“. Der 66-Jährige will nicht so recht an eine schlimme Seuche glauben. „In meiner Familie haben wir in der vierten Generation seit 1899 Brieftauben. Ich züchte selbst seit 50 Jahren Tauben. Da ist so etwas noch nie passiert.“
Friedhelm Steinhoff erinnert an die Vogelgrippe. Damals sei die Aufregung groß gewesen. Er habe die Vögel einsperren müssen. „Dann haben die ihre Studien gemacht und es hat sich herausgestellt, dass das gar nicht so schlimm ist.“
Die Newcastle-Krankheit gilt als hochansteckend, besonders für Hühner und Puten. Betroffene Züchter beschreiben die Symptome ähnlich der Vogelgrippe. Die Zeit von der Infektion bis zum Auftreten der ersten Krankheitszeichen beträgt nach Angaben der Stadt drei bis sechs Tage.Tiere, die die erste Krankheitsphase überleben, fallen später durch Lähmungen der Bein- und Flügelmuskulatur auf.
Ach ja: Ihren Namen hat die Newcastle-Krankheit von der gleichnamigen britischen Stadt. Dort trat sie zum ersten Mal in Europa auf.