Bochum. Für VfL-Heimspiele können nur Mitglieder Karten kaufen. Das sorgt für Unmut bei Nicht-Mitgliedern. Es gibt auch Stimmen dafür. Das sagt der Klub.

Zutritt nur für Mitglieder! Das heißt es beim Ticketvorverkauf für die Bundesliga-Heimspiele des VfL Bochum im Vonovia Ruhrstadion. Denn: Nur Vereinsmitglieder haben Zugriff auf den Ticketshop. Das stößt bei Nicht-Mitgliedern auf Unmut.

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„Dass man auch kurz vor knapp nicht als Nicht-Mitglied die Chance hat, noch ein Ticket zu bekommen, finde ich ärgerlich“, sagt beispielsweise Melanie Schmolla aus Bochum. Sie denke dabei besonders an ihre Kinder. Sie habe sich in ihrer Kindheit noch spontan mit Freunden am Stadion verabredet und die Fußballspiele angeschaut. „Ich finde es wirklich schade, dass die Kinder dieses Event ‚wir treffen uns am Wochenende im Stadion´ so gar nicht mehr mitbekommen“, sagt Schmolla: „Wir haben uns dort verabredet, als würden wir ins Kino gehen.“

VfL-Bochum-Tickets nur für Mitglieder: „Bin extra Mitglied geworden“

Für Schmolla komme eine Mitgliedschaft nicht infrage. „Die Kinder haben selbst andauernd am Wochenende ihre Spiele. Es wären daher keine regelmäßigen Stadionbesuche“, sagt sie. Andere Fans stimmen ihr zu. „Ich finde die Regel nicht gut. Ich bin extra Mitglied geworden und auch als Mitglied bekommt man nur Tickets, wenn man schon Stunden bevor der Vorverkauf beginnt vor dem Handy oder Computer hockt“, schreibt eine Nutzerin bei Instagram. Ein weiterer Nutzer ist der Meinung, dass man so gar keine Chance hat ins Stadion zu kommen.

Was sich Schmolla wünscht? „Wenn beispielsweise eine Restticketbörse für Schüler und Studenten eingerichtet wird.“ Und dass auch Nicht-Mitglieder spontan Karten kaufen können, „bevor die Plätze dann freibleiben“.

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Heimspiele des VfL Bochum: Vorverkaufsregel gilt seit dem Bundesligaaufstieg 2020/2021

Frei bleiben, wenn überhaupt, allerdings nur selten Plätze. „Aufgrund hoher Nachfrage bei Mitgliedern sind die Heimbereiche frühzeitig ausverkauft, sodass ein freier Verkauf nicht angeboten wird. Plus: Ein freier Verkauf ist von vornherein ausgeschlossen bei Spielen mit erhöhtem Sicherheitsrisiko“, sagt Jens Fricke, Pressesprecher des VfL Bochum. Seit dem Bundesligaaufstieg in der Saison 2020/2021 gilt die Vorverkaufsregel für Mitglieder. Vereinzelt hätten sich Fans, die keine Mitglieder sind, beim Verein darüber beschwert.

In der Ostkurve des Vonovia Ruhrstadions sind die Stehplätze für die Fans des VfL Bochum. Tickets sind dafür schnell ausverkauft. (Symbolbild)
In der Ostkurve des Vonovia Ruhrstadions sind die Stehplätze für die Fans des VfL Bochum. Tickets sind dafür schnell ausverkauft. (Symbolbild) © Getty Images | Mika Volkmann

Nur in seltenen Fällen gibt es einen freien Verkauf für alle Fans. In der vergangenen Saison kam das beispielsweise vor dem Spiel gegen den FC Augsburg vor. Das ist aber eher die Ausnahme als die Regel. Für Kurzentschlossene gibt es keine Tageskasse. „Die Heimbereiche sind immer ausverkauft, von daher gibt es kein Restkontingent“, sagt Fricke. Auch auf den Zweitmarkt haben meist nur die Mitglieder Zugriff – bis zu zweieinhalb Stunden vor Anpfiff der jeweiligen Partie.

26.000 Plätze im Vonovia Ruhrstadion

Insgesamt hat das Ruhrstadion eine Kapazität von 26.000 Plätzen – 11.600 Stehplätze in der Ostkurve, 14.400 Sitzplätze. Für eine Mitgliedschaft zahlen Erwachsene ab 25 Jahren 65 Euro. Ermäßigte Mitgliedschaften gibt es für Kinder von sechs bis 13 Jahren (30 Euro im Jahr plus zehn Euro Anmeldegebühr), Jugendliche und junge Erwachsene bis 24 Jahre (40 Euro im Jahr), Senioren (55 Euro im Jahr) und Menschen mit Behinderung (30 Euro im Jahr).

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Allein 18.000 Tickets waren bereits wegen der Dauerkarten in der vergangenen Saison vergeben. Für die anstehende Saison gebe es zwar noch keine Angabe, „wir gehen aber davon aus, dass sich die kommunizierte Anzahl aus dem letzten Jahr nicht verändern wird“, sagt Fricke. Auch, wenn der Verein die Preise für Dauerkarten zur kommenden Saison erhöht hat.

VfL-Regel findet auch Zuspruch in sozialen Medien

Doch nicht alle finden die Regelung des Vereins schlecht. In den sozialen Medien gibt es auch zahlreiche Stimmen, die sich für das Vorverkaufsrecht für Mitglieder aussprechen. „Mitglieder zahlen Geld für ihre Mitgliedschaft, also sollten sie auch Vorteile haben“, schreibt ein Nutzer bei Facebook.

Ein anderer betont, dass es selbst als Mitglied nicht immer leicht ist eine Karte zu bekommen – auch dann müsse man Glück haben. Auch auf Instagram gibt es Zuspruch: „Durch diese Regel bleiben die meisten Eventis auch aus dem Stadion, weil sie nicht an Tickets kommen. Dadurch ist die Stimmung Anne Castroper auch so gut.“

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