Bochum. Eine Kugel Eis für 50 Cent: Wie geht das? WAZ-Autorin Hannah Kellermann hat bei „Monikas Eis zum Mitnehmen“ in Bochum nachgehakt und es getestet.
Bereits seit 20 Jahren betreiben Monika und Georgios Topalidis die kleine Eisdiele „Monikas Eis zum Mitnehmen“ an der Cimbernstraße in Bochum-Hamme. Das Besondere daran: Eine Kugel Eis kostet noch immer 50 Cent. Seit Jahren hat das Ehepaar die Preise nicht erhöht. Die Beiden verraten ihr Geheimnis.
„Monikas Eis zum Mitnehmen“: Mit Eis begann auch die Liebesgeschichte
Seine erste Eisdiele hatte Georgios bereits 1994 in Essen. Das war auch der Ort, an dem sich die beiden kennengelernt haben. Monika kam kurz zuvor aus Polen und fing bei ihm als Kellnerin an.
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„Ich hatte am Anfang Angst“, erzählt Monika Topalidis. Sie habe sich eine Selbstständigkeit zuerst nicht zugetraut. Jetzt sei sie froh, den Schritt damals gewagt zu haben. Denn die Beiden sind sich einig: „Es macht uns immer noch sehr viel Spaß!“.
Günstige Preise in Bochumer Eisdiele sprechen sich herum
Die meisten Kunden seien bei „Monikas Eis zum Mitnehmen“ Stammgäste, jedoch würden auch Eisliebhaber aus Essen, Wuppertal oder anderen Städten kommen, um die Kugel für 50 Cent zu testen. Denn schon vor einiger Zeit war die Bochumer Eisdiele im Fernsehen zu sehen. „So haben einige von uns erfahren“, sagt Georgios.
„Wir sind dankbar für unsere treuen Kunden.“
Normalerweise fährt Georgios Topalidis zwischen 17 und 21 Uhr zusätzlich mit seinem Eiswagen in Bochum-Werne herum. Auch dort würden viele Stammkunden hinkommen. An warmen Tagen gelingt ihm das aber nicht immer. Wenn die Schlange vor dem Eisladen zu groß sei, müsse er seiner Frau vor Ort helfen, sagt der Eisdielenbesitzer.
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Die Kugel Eis für 50 Cent – wie machen die Bochumer das?
Schon seit Jahren hat das Ehepaar die Preise nicht erhöht. Eine Kugel Eis gibt es in Bochum-Hamme immer noch für 50 Cent. „Wieso sollen wir die Preise erhöhen?“, fragt Monika Topalidis. „Wir möchten unsere Kunden behalten.“
Viele Familien würden fast täglich zu ihnen kommen. Einige darunter mit mehreren Kindern. „Die könnten sich das dann nicht mehr leisten.“ Wenn sie die Preise erhöhen würden, würden auch weniger Kunden kommen, so Georgios. „Wir versuchen, den Leuten gerecht zu werden“.
Das Wichtigste für die beiden sei es, ihre Kosten zu decken. „Wir wollen damit nicht reich werden“, sagt der Eisverkäufer. Dennoch müssen sie mit den Einnahmen den Winter überbrücken, denn die Eisdiele ist nur in der Saison geöffnet. Das ist in der Regel von April bis September, je nach Wetter auch mal bis Mitte Oktober.
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„Monikas Eis zum Mitnehmen“: Darauf legt das Paar bei der Herstellung Wert
„Bei uns schmeckt das Eis wie vor 20 Jahren“, sagt Georgios Topalidis. Das bedeutet ihm viel. „Es ist wichtig, dass der Geschmack gleich bleibt. Die Kunden vertrauen auf die Qualität“, erklärt der Grieche.
Milch macht den Unterschied – „Einige Eisdielen stellen ihr Eis zur Hälfte mit Wasser her“, sagt seine Ehefrau. Das sei bei ihnen nicht der Fall. „Wir nehmen zu 100 Prozent Milch“. Deshalb würde das Eis auch so cremig werden. Ansonsten könnten sich schnell Eiskristalle bilden – „die kommen vom Wasser“.
Wie schmeckt‘s? Das sagt die WAZ-Reporterin zum günstigen Eis in Bochum
Wir haben das Eis getestet: eine Kugel für 50 Cent, eine Wundertüte und ein Erdbeerbecher. Die Portionen hatten alle eine gute Größe. Vor allem der Erdbeerbecher war prall gefüllt und es waren viele frische Erdbeeren darauf verteilt. Auf Extrawünsche geht das Ehepaar freundlich ein. Unser Urteil: Das Eis dort ist sehr lecker und einen Besuch auf jeden Fall wert.
„Monikas Eis zum Mitnehmen“ – das sind die Preise
Eine Kugel gibt es in Bochum-Hamme für 50 Cent. Eine extra große Kugel gibt es für einen Euro. Ein Erdbeerbecher mit vier Kugeln Eis, Sahne, Soße und frischen Früchten gibt es für 4 Euro. Eine Wundertüte für 2,50 Euro. Der teuerste Becher liegt bei 5 Euro.
Bis zu 25 Sorten bietet das Ehepaar Topalidis in seiner kleinen Eisbar an. „Die Standardsorten laufen am besten“, verrät Georgios. Schon oft habe er auf Wunsch von Kunden zusätzliche Sorten kreiert, dennoch seien die gängigsten die beliebtesten. Auch Milchshakes stehen auf der Karte des Paares.