Bochum. Rund 20.000 Besucher strömen Ende Mai zum Musikfestival an der Jahrhunderthalle in Bochum. Was wird geboten? Was ist neu? Wir klären die Details.
Zwei Tage, vier Bühnen, überall freier Eintritt: Beim Festival Ruhr International am 25. und 26. Mai in und neben der Jahrhunderthalle Bochum dürfte es lebendig zugehen. Rund 20.000 Besucher werden an beiden Tagen in dem großen Areal am Westpark zum bunten Happening erwartet, um Live-Musik von Bands aus aller Welt zu erleben und nebenbei vortrefflich zu speisen. Auch für Kinder und Jugendliche wird einiges geboten. Was genau los sein wird? Wir klären die fünf wichtigsten Fragen zum Festivalstart.
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Wo findet das Festival statt?
Am Erfolgsrezept wird nicht gerüttelt: Die Jahrhunderthalle dient bereits zum siebten Mal als Austragungsort von Ruhr International. Es gibt eine Bühne in der großen Halle Eins sowie eine Outdoor-Bühne direkt dafür. Auch im Dampfgebläsehaus sowie in der Turbinenhalle finden an beiden Tagen Aufführungen statt: etwa der „Wild Women Circus“ am Samstag ab 18 Uhr.
Es gibt zwei neue Spielstätten: Im Pappelwald öffnet das „Kafé Kemnade“ als Ort für Gespräche und Diskussionen seine Pforten (jeweils ab 14.30 Uhr). Unter dem Wasserturm gibt es Mitmach-Workshops für Jugendliche ab 14 Jahren mit dem Lunatic Circus: mit Hip-Hop, Graffiti und Artistik. Für die Kleinen ab drei Jahren bietet die IFAK auf dem Marktplatz ein buntes Programm mit Schmink- und Bastel-Workshops.
Welche Musiker sollte man nicht verpassen?
Ob aus Korea, Armenien und Lateinamerika: Die Bands kommen teils von weit her. Besonders gespannt darf man wohl sein auf den Auftritt der koreanischen K-Pop-Band„ADG7“ am Sonntag ab 21.15 Uhr. „Sie mischen moderne Sounds mit traditionellen Instrumenten ihrer Heimat“, erzählt Miriam Witteborg vom Veranstalter Bahnhof Langendreer. „Völlig abgefahren!“ Das Duo „Ladaniva“ (am Samstag ab 21.15 Uhr) bietet eine reizvolle Mischung aus armenischer Folklore, Jazz und Hip-Hop. In ihrer Heimat nehmen sie gerade am Vorentscheid für den Eurovision Song Contest teil.
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Die Ska-Punk-Band „Doctor Krapula“ aus Kolumbien (am Samstag um 20 Uhr) dürfte die Zuschauer ordentlich durchrütteln. Ein guter Freund ist der Musiker Hüsnü Işık, der schon beim Vorgänger-Festival Kemnade International eine Bank war. Der Virtuose auf der Bağlama verarbeitet in seinen Songs viele persönliche Erlebnisse (am Samstag ab 18 Uhr).
Welche Geheimtipps gibt es?
Das portugiesisch-angolanisches Trio „Throes + The Shine“ hat während seiner energiegeladenen Konzerte schon Hallen in ganz Europa zum Beben gebracht. Mitreißende Rhythmen treffen hier auf tanzbare Techno-Beats (am Samstag um 19 Uhr). Stimmstark geht es am Samstag ab 14 Uhr auf der Outdoor-Bühne mit den ukrainischen Chören der Musikschule zu.
Was gibt es zu essen?
Ein zentraler Bestandteil von Ruhr International ist die feine Küche. Auf dem Marktplatz finden sich zahlreiche Stände mit Speisen aus aller Welt: von arabischen Tapas bis zu Leckereien aus dem Senegal – hier ist der Andrang meist besonders groß. Fingerfood und Hauptspeisen kosten etwa zwischen vier und zehn Euro. Vom Fleischspieß bis zum vegetarischen Angebot: Die Auswahl ist riesig.
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Wie finanziert sich das Festival?
Der Eintritt zu Ruhr International ist frei, um jedem eine Teilnahme zu ermöglichen. „Das ist ein Geschenk der Stadt an seine Bürger, daher wird das Festival zum großen Teil aus dem städtischen Kulturetat finanziert“, sagt Miriam Witteborg. Auch das Land NRW beteiligt sich. Veranstaltet wird das Festival unter anderem vom Bahnhof Langendreer, dem Kulturbüro, der Bochumer Veranstaltungs-GmbH und Interkultur Ruhr.
Nachfolger von Kemnade International
Ruhr International ist der Nachfolger von Kemnade International: Das legendäre Musikfestival auf Haus Kemnade feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag unter anderem mit einer großen Ausstellung im Kunstmuseum.
Als Grund für den Ortswechsel dient die Katastrophe bei der Loveparade 2010 in Duisburg: „Auf Haus Kemnade erreichte das Festival eine solche Größe, dass die Sicherheitsauflagen nicht mehr erfüllt werden konnten“, sagt Miriam Witteborg vom Bahnhof Langendreer. „Für 20.000 Besucher ist die Wasserburg nicht geeignet.“
Seither wird Ruhr International in zweijährigem Rhythmus im wesentlich größeren Westpark gefeiert: „Für uns ein idealer Ort.“