Bochum. Die Bochumer Symphoniker haben französische Komponisten in der Konzert-Reihe „Von Herzen“ präsentiert. Unsere Rezensentin meint: brillant!
Ganz im Zeichen französischer Komponisten stand das Konzert aus der Reihe „Von Herzen“ der Bochumer Symphoniker im Anneliese Brost Musikforum. Claude Debussys „Syrinx“ und „La Mer“ und Maurice Ravels Boléro bildeten den Rahmen für das eigentliche Ereignis des Abends, die Uraufführung „Chorus“ für Flöte und Orchester des zeitgenössischen Komponisten Philippe Hurel.
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Debussy als Einstieg zu präsentieren, war klug gewählt, denn sein Umgang mit Tonalität kann durchaus als Vorläufer zu Hurels Musik verstanden werden. Schon bei „Syrinx“ bekam das Publikum im ausverkauften Haus einen kleinen Vorgeschmack auf den eigentlichen Star des Abends: die Querflöte, gespielt vom 26-jährigen Solisten Yubeen Kim. Ganz hinten im dunklen Zuschauerraum platziert, intonierte er traumsicher Debussys versponnene Fantasie. Auch bei Hurels Komposition überzeugte er mit brillanter Technik.
Bochumer Symphoniker wagen sich an ein vertracktes Stück
Das vertrackte Stück verlangte nach einer besonderen Spieltechnik, denn Hurel gilt als Spektralist, er verwendet Tonspektren, die auf Obertonskalen basieren. Das verlieh seinem Werk einen flirrenden, geradezu nervösen Charakter. Eine elektrisierende Klangerfahrung, auf die man sich einlassen muss und bei der GMD Tung-Chieh Chuang den Spannungsbogen konstant hochhielt.
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Schillernde Motive in Wiederholung, Hurel selbst nennt sie Loops, wie er bei der Einführung erklärte, charakterisieren seine Musik. Unterstützung erhielt Yubeen Kim übrigens von den beiden hervorragenden Soloflötisten des Orchesters, denen gleichfalls ein entscheidender Part zufiel. Zum Finale folgte dann „Boléro“, ein Klassik-Ohrwurm, inflationär rauf und runter gespielt. Doch auch wenn man glaubte, ihn nicht mehr hören zu können, an diesem Abend entfaltete er seine ganze meditative Kraft.