Bochum. An der Schlossstraße in Weitmar werden 246 Wohnungen gebaut. Das hat im Vorfeld für Unmut gesorgt. Mit Beginn der Bauphase gibt es neuen Ärger.
Seit einigen Wochen laufen die Erschließungsarbeiten für das neue Quartier mit 246 Wohnungen an der Schlossstraße in Bochum-Weitmar. Aus Sicht und zum Verdruss der Anwohner geschieht das weiter nicht ganz ohne Komplikationen. Diesmal sorgen Fälle von Vandalismus für Ärger.
Anwohner berichtet von Randale in Weitmar: brennenden Dixiklos
„Über Ostern haben zwei Dixiklos gebrannt“, sagt Anwohner Björn Echternach. Es sei nicht das erstmal, dass es zu Zwischenfällen gekommen sei. Am Sonntag habe er festgestellt, „dass mal wieder auf dem Weg in den Schlosspark randaliert wurde“. Baustellenbarken und Schilder hätten so verteilt auf der Straße gelegen, dass der neu ausgeschilderte Parkplatz nicht zu erreichen war. „Daher haben die Besucher des Friedhofs und Spaziergänger dann auf dem alten, eigentlich gesperrten Parkplatz geparkt“, so Echternach. Die Folge: Den unmittelbaren Anwohnern sei es nicht mehr uneingeschränkt möglich gewesen, in ihre Tiefgarage ein- oder herauszufahren. „Deshalb mussten wir die Baustelle aufräumen, damit einer geregelter Verkehr wieder möglich wurde.“
Nun haben sich Anwohner an das Bauunternehmen gewendet. Es solle dafür sorgen, dass es nicht erneut zu ähnlichen Situationen kommt – „durch eine Videoüberwachung, den Einsatz eines Wachdienstes oder durch das ordentliche Verstauen der Ausrüstung“, wie es heißt.
Investor sagt, er könne keine öffentliche Fläche mit Videokameras überwachen
Aus Sicht des Investors, der Essener Eckhard Adams Wohnungsbau GmbH, ist die ausführende Baufirma allerdings der falsche Adressat dieses Appells. Baken und Schilder einer Sperrzone zu verschieben „ist eine Ordnungswidrigkeit, so wie etwa falsches Parken. Darauf haben wir keinen Einfluss“, sagt Geschäftsführerin Christina Adams. Sie kündigt aber an: „Wir werden jetzt zusätzlich Schilder aufstellen und darauf hinweisen, dass das Verschieben verboten ist. Aber zu 100 Prozent ausschließen können wir das natürlich nicht.“
Eine Videoüberwachung komme an der Stelle nicht infrage. Auf dem Stiftungsgrundstück, wo später die Häuser errichtet werden, sei das durchaus möglich. Das Bauunternehmen habe dies in anderen Fällen jedenfalls schon getan; spätestens dann, wenn mit dem Ende der Rohbauphase „auch hohe Werte auf den Baustellen sind. Aber im Moment reden wir über eine städtische Straße, die von uns ausgebaut wird.“ Eine öffentliche Fläche zu überwachen, sei nicht die Aufgabe des Unternehmens.
„Aber Schilder, die momentan gar nicht gebraucht werden, könnte die Firma auf das Baugelände stellen, statt sie einfach an die Seite zu stellen“, kontert Björn Echternach. Dort sei zwar Platz. Es biete aber auch die Möglichkeit des unsachgemäßen Gebrauchs, wie in diesem Fall.
Bauprojekt hat von Anfang an für eine angespannte Atmosphäre gesorgt
Es ist nicht das erste Mal, dass es Ärger um den Parkplatz an der Schlossstraße gibt. Ohnehin herrscht eine eher angespannte Atmosphäre, weil etliche Weitmarer bereits im Vorfeld ihren Unmut über die aus ihrer Sicht zu dichte Bebauung geäußert haben.
Immerhin: Die Baufirma habe, bevor sie damit begonnen hat, wegen der Kanalarbeiten ein Loch im Ein- und Ausfahrtbereich der Tiefgarage des Hauses mit der Nummer 95-97 zu graben, die Anwohner schriftlich informiert. „Das ist schon mal ein gutes Zeichen“, sagt Björn Echternach. Nun hoffen er und seine Nachbarn, dass dieses Loch so schnell wie möglich wieder geschlossen wird und die Zufahrt zur Tiefgarage wieder so komfortabel möglich ist wie zuvor. Das Projekt hat – vor dem eigentlichen Bau der Häuser – mit der Erschließung des Geländes begonnen. So werden derzeit Kanalrohre in der Schlossstraße verlegt.