Bochum. Eltern stehen morgens mit ihren Kindern in der Schlange vor der Kita, weil die Notgruppe sonst voll ist. Kein Einzelfall in Bochum.

Eltern, die frühmorgens Schlange stehen, um einen Platz in der Notgruppe zu bekommen, Kinder, die seit Monaten nicht in der Kita waren: Aufgrund von Personalmangel spitzt sich die Lage in vielen Einrichtungen in Bochum zu. Nun nennt die Stadt Bochum Zahlen für 2023 und 2024 und erklärt, was sie aktuell unternimmt, um das Problem zu lösen.

Im Ausschuss für Schule und Bildung hat Die Linke unter anderem angefragt, wie häufig Kita-Gruppen wegen Personalausfalls geschlossen werden mussten. Die Antwort des Jugendamtes: Im Jahr 2023 hätten 134 Mal Gruppen geschlossen oder zusammengelegt werden müssen. „Im Jahr 2024 sind es insgesamt 34 Meldungen dieser Art“, heißt es. Stand dieser Daten sei der 21. Februar.

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Erzieherinnen und Erzieher in städtischen Kitas in Bochum häufiger krank

Die Trägerstruktur in Bochum sei sehr vielfältig, heißt es vom Jugendamt. Von den 194 Kindertageseinrichtungen gehörten nur 20 zur Stadt, der Rest zu freien Trägern. Zu weiteren Fragen der Fraktion Die Linke konnte die Stadt in ihrer Antwort deswegen nur Angaben mit Blick auf die städtischen Kitas machen. Demnach hat sich die Zahl der Krankheitstage sowie die Krankheitsquote in den vergangenen Jahren deutlich erhöht, von 8694 im Jahr 2018 (11 Prozent) auf 11.305 im Jahr 2021 (12 Prozent) und 16.257 im Jahr 2023 (15 Prozent).

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Allerdings gibt es in den städtischen Kitas auch mehr Personal. Gab es 2018 216 Mitarbeitende, sind es nun 304. Auch mehr sogenannte PiA (praxisintegrierte Ausbildung zum Erzieher) seien eingestellt worden. Auch geeignete Berufspraktikanten seien übernommen worden. Seit dem 15. Februar gebe es eine Daueraussschreibung für Erzieherinnen und Erzieher. Bei zwei Auswahlverfahren seien fünf Fachkräfte gewonnen worden.