Bochum. Wegen Sicherheitsrisiken hat die Stadt Bochum der Firma Meobus im März fristlos gekündigt. Nun hat sie Alternativen gefunden – zumindest vorerst.
Kurz vor Ferienende gibt es gute Nachrichten für Schülerinnen, Schüler und Eltern in Bochum: Die Stadt teilt mit, dass es einen Ersatz für wegen Sicherheitsbedenken gekündigte Unternehmen Meobus gibt. Die Fahrten zu Schulen sowie zum Sport- und Schwimmunterricht seien somit gesichert, zumindest vorerst.
Die Stadt habe nun Ersatzlösungen gefunden: Die beiden Linienfahrten zur Brüder-Grimm- und Else-Hirsch-Schule sowie ein Großteil der Sportfahrten werden nun von den Verkehrsbetrieben Rainer übernommen. Darüber hinaus werden weitere Sportfahrten von den seit Jahren für die Stadt Bochum tätigen Unternehmen Jabo Reisen, Adami Reisen und dem Omnibusbetrieb Wilde durchgeführt, heißt es in einer Pressemitteilung. „Wir freuen uns sehr über die Bereitschaft und das Engagement der Unternehmen, die Schülerbeförderung sicherzustellen“, so Schuldezernent Dietmar Dieckmann.
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Stadt Bochum kündigt Busfirma wegen Sicherheitsbedenken: Das waren die Gründe
Meobus hatte in der Vergangenheit rund 3000 Kinder und Jugendliche befördert, einen Teil davon täglich zu zwei Förderschulen in Bochum, den Rest zu den Sportstätten im Stadtgebiet. Grund für die Kündigung waren laut Stadt Bochum Sicherheitsmängel und fehlende Verlässlichkeit.
In den Wochen und Monaten davor waren zahlreiche Eltern, aber auch Lehrkräfte auf die Barrikaden gegangen und hatten Konsequenzen gefordert: Im Februar kam es zu zwei Vorfällen auf der A40 in Bochum. Einmal brannte ein Schulbus, in dem sich zu dem Zeitpunkt keine Kinder befanden, voll aus. Eine Woche später mussten 25 Kinder auf der Autobahn aus einem Bus in Sicherheit gebracht werden. Grund war ein technischer Defekt.
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Lösung ist gefunden – bis zu den Sommerferien
Lehrkräfte, deren Klassen mit Bussen von Meobus zum Schwimmen oder Sport gebracht wurden, beklagten zudem regelmäßige Ausfälle oder große Verspätungen. „Bei den Rückfahrten ist es häufiger vorgekommen, dass sich der Bus deutlich über 30 Minuten verspätet hatte, sodass der Anschlussunterricht ausgefallen ist. Im tiefsten Winter sind auch schon Rekordverspätungen in Höhe von 60 bis 70 Minuten aufgestellt worden, während derer alle sehr gefroren haben“, erzählte eine Schulleiterin der WAZ.
Die gefundene Lösung greift nun bis zu den Sommerferien. „Für das kommende Schuljahr 2024/25 wird es eine neue Ausschreibung geben, mit dem Ziel, weiterhin die bestmöglichen Beförderungslösungen für die Schülerinnen und Schüler sicherzustellen“, heißt es von der Stadt Bochum. „Oberste Priorität haben Sicherheit und Zuverlässigkeit.“