Bochum. 3000 Schüler in Bochum werden wöchentlich von einem Essener Busunternehmen befördert. Die Probleme häufen sich. Gibt es jetzt Konsequenzen?

Seit zehn Jahren werden Schulkinder in Bochum in Bussen des Essener Unternehmens Mesenhohl befördert. Das hat lange gut funktioniert. Aber seit Beginn dieses Schuljahres kommt es immer häufiger zu Beschwerden und Problemen. Die Stadt Bochum hat bereits reagiert, auch weitere Konsequenzen sind nicht ausgeschlossen.

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Mehr als 3000 Kinder an über 40 Schulen fahren pro Woche in den Bussen von Mesenhohl mit. Dabei handelt es sich zum einen um sogenannte Sportfahrten, zu Turnhallen und Schwimmbädern. Hinzu kommt der Schülerspezialverkehr: „So befördert die Firma Mesenhohl schultäglich 48 Schüler*innen zur Förderschule Brüder-Grimm und 31 Schüler*innen zur Förderschule Else-Hirsch“, erklärt Stadtsprecher Thomas Sprenger auf Anfrage der WAZ.

Bus hat Panne: 25 Kinder müssen auf der A40 in Bochum aussteigen

Anfang Februar ist es dabei auf der A40 in Bochum gleich zweimal zu einem Einsatz der Feuerwehr gekommen. Beim ersten Mal brannte ein Schulbus, in dem sich zu dem Zeitpunkt keine Kinder befanden, voll aus. Eine Woche später mussten 25 Kinder auf der Autobahn aus dem Bus in Sicherheit gebracht werden. Grund war ein technischer Defekt, der zu einer Rauchentwicklung führte. Verletzt wurde niemand.

Die Eltern der betroffenen Schülerinnen und Schüler von der Else-Hirsch-Schule in Bochum-Gerthe zeigten sich trotzdem sehr besorgt. „Wir haben Angst um unsere Kids“, sagt die Mutter eines Kindes im Gespräch mit der WAZ. Man sorge sich in der Elternschaft sehr, ob die Busse überhaupt regelmäßig gewartet werden.

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Bereits am Folgetag fand ein Gespräch zwischen der Stadt Bochum und dem Essener Unternehmen Mesenhohl statt. Mit dem Ergebnis, dass das Unternehmen die Probleme einräumt und sofortige Abhilfe zugesichert habe“, so Sprenger. Weiterhin sei vereinbart worden, dass eine noch engere Kontrolle und Information bei Fahrplanabweichungen erfolgen und Nachweise über die technischen Kontrollen der Betriebssicherheit vorgelegt werden. Auch ein regelmäßiger Austausch mit der Geschäftsführung solle erfolgen.

Stadt Bochum schließt eine Kündigung nicht aus

Ähnliche Probleme wie in Bochum gab es in der Vergangenheit bereits in Oberhausen. Als Reaktion darauf hat die Stadt im vergangenen Jahr die Verträge gekündigt. Gibt es solche Überlegungen möglicherweise auch für Bochum? „Falls sich die derzeitige Situation nicht sofort nachhaltig verbessert, wird auch für Bochum darüber nachgedacht“, so Stadtsprecher Thomas Sprenger.

Das Unternehmen Mesenhohl hat sich auf Anfrage der WAZ Bochum nicht zu dem Thema geäußert.