Bochum. Auf dem Parkplatz von Rewe Lenk in Eppendorf kommt es regelmäßig zu chaotische Szenen. Rewe-Chef Stefan Lenk zeigt sich genervt von Dauerparkern.
Da hat‘s gekracht! Beim Zurücksetzen auf dem engen Parkplatz von Rewe Lenk in Eppendorf fährt eine Kundin einer Rewe-Mitarbeiterin ins Auto. Weiter vorn hupt es. Alle Parkplätze sind belegt, Autofahrer kreisen auf dem Platz auf der Suche nach einer kleinen Lücke.
Ganz normales Chaos an einem normalen Vormittag unter der Woche. Filialleiter Mirko Fahle beobachtet das Geschehen und zeigt sich betont gelassen. „Die stehen jetzt bestimmt schon wieder bis in den Kreisverkehr und im Radio heißt es, in Eppendorf ist Stau“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Dabei ist die Situation für ihn alles andere als lustig. Immer Ärger um diesen Parkplatz: Kundinnen und Kunden müssen nicht nur an übervollen Samstagen lange auf dem Gelände kreisen, bis einmal ein Platz frei wird. Das ärgert viele.
Rewe Lenk hat Dauerparker als Problem ausgemacht und reagiert nun: „Nach langen Jahren mit Nachsicht, freundlichen Hinweiszetteln, Parkzeithinweisschildern und persönlichen Ansprachen müssen wir uns eingestehen, dass das nicht mehr reicht“, so heißt es in einer Mitteilung.
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„Dauerparker belegen die Stellplätze, die dann für die Einkaufszeiten unserer Kunden fehlen“, so heißt es weiter. Seit Ende März überwachen Kameras die Ein- und Ausfahrten des Parkplatzes Am Thie. Wer nach 90 Minuten nicht wieder weg ist, dem drohen Strafen.
Rewe Lenk ist seit 1996 in Eppendorf – Parkplatz-Ärger gab‘s damals schon
„Wir hätten gerne darauf verzichtet. Denn eigentlich haben wir hier in Eppendorf eine gute Nachbarschaft“, sagt Stefan Lenk. Wenn aber ein Autofahrer für eine Stunde beim Friseur sitze und den Parkplatz für Rewe-Kunden blockiere, dann sei das ein Problem.
Seit 1996 besitzt Stefan Lenk den Rewe-Markt in Eppendorf. Probleme mit dem Parkplatz,auf dem es Raum für 95 Autos gibt, habe es immer schon gegeben. Doch seit das benachbarte „Jysk“ eine Kamera-Überwachung auf seinem Parkplatz eingeführt habe, habe sich die Situation in Eppendorf noch einmal verschärft. Die Suche nach einem kostenlosen Stellplatz für den Stadtteil-Bummel habe nun noch mehr Passanten zu Rewe geführt.
Rewe-Kunden beschwerten sich in Umfragen über das Parken
„Wir haben die Leute ganz aktiv angesprochen, Plakate ausgehängt. Aber wenn das alles nicht ernst genommen wird, dann fühle ich mich veräppelt“, sagt Inhaber Stefan Lenk. Zumal er seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Gespräche mit verärgerten Autofahrern nicht weiter habe zumuten wollen. „Das war teilweise auch nicht schön, was die so an den Kopf geworfen bekommen.“
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Bei einer Umfrage unter Rewe-Kundinnen und -Kunden hätten sich überproportional viele Menschen über die Parkplatz-Not beschwert.
Länger als 90 Minuten Parken kostet nun 30 Euro
Er habe es sich nicht leicht gemacht, eine gute Regelung zu finden. Habe viele Park-Modelle durchgespielt. „Wir wollen keinen abzocken“, betont Stefan Lenk. Nur wer länger als anderthalb Stunden parke, der müsse eine Strafe zahlen. 30 Euro kostet das dann.
„Und wenn jemand tatsächlich so lange für einen Einkauf bei uns gebraucht hat, dann bekommen wir das auch geregelt.“ Auch wichtig: Die Uhr stoppt um 20 Uhr, läuft aber ab 7 Uhr morgens weiter. Heißt: Wer am frühen Morgen wieder fährt, der kann den Parkplatz nachts nutzen.
Auf dem Parkplatz weisen große blaue Schilder auf die Kamera-Überwachung hin. Erste Rückmeldungen seien positiv, heißt es von Rewe.
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