Bochum-Altenbochum. Seit zwei Wochen wird ein Rewe-Markt in Bochum umgebaut. Bislang war er trotzdem geöffnet – für den letzten Schritt aber muss er schließen.

Vor dem Eingang türmen sich ausrangierte Regalteile, neben der Kasse steht eine Leiter, überall wird geräumt: Wer in den vergangenen Tagen bei Rewe Lenk am Altenbochumer Bogen einkaufen gegangen ist, betrat – man kann das so sagen – eine Baustelle. Der Supermarkt wird seit dem 8. Januar umfassend umgebaut, war aber weiter geöffnet. Während Senioren mit Rollatoren durch die Gänge schoben, wurden Regale ausgeräumt und abgebaut, neue aufgestellt, Ware wanderte von einer Ecke des Ladens in eine andere. „Wir muten den Kunden was zu“, sagt Kaufmann Stefan Lenk. „Aber wir stoßen überwiegend auf sehr, sehr viel Verständnis.“

Er habe entschieden, im laufenden Betrieb zu renovieren, weil er „einen wesentlichen Versorgungsauftrag für Altenbochum“ verspüre. Das Geschäft habe ein „unglaublich treues und nettes Publikum“, der Standort „hat einen schönen Markt verdient“. 80 Prozent des Ladens seien trotz der Arbeiten immer „verkaufsfähig“ gewesen, sagt Junior Philipp Lenk, der zum Führungsteam des Marktes in Altenbochum gehört. „Es war zwar eng, aber wir hatten alles da.“

Rewe-Umbau in Bochum: Kein Verkauf am 22. und 23. Januar

Der Umbau im Markt ist unübersehbar. „Wir muten den Kunden was zu“, sagt Stefan Lenk. Dafür soll es hinterher übersichtlicher und luftiger werden.
Der Umbau im Markt ist unübersehbar. „Wir muten den Kunden was zu“, sagt Stefan Lenk. Dafür soll es hinterher übersichtlicher und luftiger werden. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Anderthalb Wochen nach Beginn des Umbaus sieht das Geschäft schon ziemlich verändert aus. Sämtliche Regale sind ausgetauscht – die neuen sind niedriger und weniger tief, die Gänge dadurch breiter und der Gesamteindruck offener. „Luftiger“, sagt Stefan Lenk, „man hat eine deutlich bessere Übersicht.“ Dabei ist nicht weniger Ware im Markt, im Gegenteil: „Mehr!“, sagen Vater und Sohn.

Ganz ohne Schließung aber geht es nicht: Am Montag und Dienstag, 22. und 23. Januar, bleiben Supermarkt und Getränkemarkt dicht. Dann steht der Umbau des vorderen Viertels des Laden an, verrät Stefan Lenk. „Die gesamte Kassenzone kommt raus“, erzählt er. Neben vier „normalen“ Kassen bekommt der Markt in Altenbochum dann auch vier Self-Checkout-Kassen, an denen die Kunden ihre Einkäufe selbst scannen und mit Karte bezahlen können. Direkt daneben werde der Bereich für den Abholservice optimiert.

Obst- und Gemüseabteilung in Bochumer Rewe wird neu angeordnet

Mit Hinweiszetteln an Regalen und Kühlschränken bittet das Rewe-Lenk-Team die Kunden um Verständnis.
Mit Hinweiszetteln an Regalen und Kühlschränken bittet das Rewe-Lenk-Team die Kunden um Verständnis. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Kundenwünsche und -bedürfnisse veränderten sich, sagt Lenk. Mit den Selbstbedienungskassen reagiert er darauf, ebenso wie mit dem Ausbau des Abholservices. Aber auch das Sortiment ist permanent im Wandel. „Vor fünf Jahren kannte noch keiner besonders proteinhaltige Joghurts“, erzählt der 62-Jährige beispielhaft. Auch vegetarische und vegane Produkte seien gefragt, glutenfreie Alternativen. „Wir schaffen andere Schwerpunkte.“

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Bislang unverändert ist die Obst- und Gemüseabteilung. Auch sie bekommt an den beiden Schließungstagen ein neues Gesicht, wird erweitert und in U-Form angeordnet, bekommt mehr Kühlfläche. Statt der Molkereiprodukte findet man dahinter demnächst als erstes Convenience-Produkte in der Kühltheke.

Zwei Generationen einer Kaufmannsfamilie: Philipp (li.) und Stefan Lenk im Altenbochumer Rewe-Markt.
Zwei Generationen einer Kaufmannsfamilie: Philipp (li.) und Stefan Lenk im Altenbochumer Rewe-Markt. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Die SB-Wurst ist schon umgezogen – wo einst Chips und Salzstangen zu finden waren, zieht sich jetzt eine neue Kühltheke die Wand entlang. Nicht nur die vielen Stammkunden müssen sich umgewöhnen. Hinweisschilder über den Gängen dürften dabei helfen – außerdem das Serviceversprechen der Lenks: Suchende Kunden werden zum Produkt begleitet. „Wir gehen mit“, sagt Stefan Lenk. Nicole Bäcker, seine Marktleiterin in Altenbochum, lacht. „Im Moment suchen wir halt noch gemeinsam“, sagt sie. „Aber das kriegen wir hin.“

In Langendreer fing‘s an

Alles fing 1963 mit einem ersten Rewe-Markt in Langendreer an, gegründet von Stefan Lenks Vater. Heute betreibt Rewe Lenk insgesamt neun Märkte in Bochum und Wattenscheid, Hattingen, Witten sowie Sprockhövel. Die ganze Familie arbeitet mit: Neben Stefan Lenk (62) und seiner Ehefrau Claudia sind auch die drei Söhne in den Lebensmitteleinzelhandel eingestiegen. Der Vater hat ihnen inzwischen jeweils 25 Prozent der Firmenanteile überschrieben.

Philipp Lenk (25), studierter Handelsbetriebswirt, dürfte künftig häufig in Altenbochum anzutreffen sein: Er übernimmt im Markt, der gerade umgebaut wird, Verantwortung und gehört zum Führungsteam.