Bochum. Vor zwei Jahren wurde der Bau eines Großprojekts in Bochum genehmigt. Nun hängt das Infoschild nicht mehr an Ort und Stelle. Ein Alarmzeichen?
„Szene-Hotel soll Bochumer Bermudadreieck neue Impulse geben“. So titelte die WAZ Bochum vor mehr als fünf Jahren, als die Pläne für den Bau eines Hotel- und Bürokomplexes unmittelbar neben Bochums Feiermeile bekannt wurde. Vor zwei Jahren folgte die Baugenehmigung. Und nun ist das Schild mit dem Hinweis auf das Projekt „Be.cause“ und der Verheißung „Coming soon“ (Kommt bald!) verschwunden.
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Droht das zweite große Bauprojekt in Bochum zu platzen?
Das ruft unweigerlich Fragezeichen hervor. Sollte etwa nach dem Aus für das Millionenprojekt am nahe gelegenen Dreieck Südring/Hellweg/Luisenstraße das nächste große Bauvorhaben in der Stadt scheitern? Fakt ist. Investor Landmarken ist seit langem auf der Suche nach Mietern für den Bürokomplex. „Um den Baustart zu ermöglichen, benötigen wir eine gewisse Vorvermietung“, sagt Landmarken-Sprecher Kolja Linden. Und dies ist offenbar nicht erreicht.
Schon frühzeitig hatte Landmarken eine Vereinbarung mit Prizeotel bekannt gegeben. Die Hotelgruppe aus Hamburg hatte 2020 verkündet, in der zweiten Jahreshälfte 2022 in Bochum ein Hotel mit 175 „stylischen“ Zimmern im „lebhaften Szeneviertel“, dem „pulsierenden Bermudadreieck, wie es heißt, eröffnen zu wollen. Und: „Gemeinsam mit Co-Working-Spaces und Büros wird die dynamische Hotelkette den brandneuen Gebäudekomplex Be.cause formen.“
Landmarken will mittleren zweistelligen Millionen-Betrag investieren
So weit ist es fünf Jahre später immer noch nicht. Das Neubau-Projekt „Be.cause“ soll auf zwei ehemaligen Bahn-Grundstücken mit einer Gesamtfläche von knapp 9000 Quadratmetern entstehen. Allein die Aachener Landmarken AG will dabei nach eigenen Angaben einen mittleren zweistelligen Millionen-Betrag investierten.
Geplant ist, zwei Gebäude mit einer Geschossfläche von etwa 24.000 Quadratmetern zu errichten – 12.500 Quadratmeter Büro- und Coworking-Fläche sowie 6700 Quadratmeter Hotelfläche im ersten Gebäude sowie etwa 4800 Quadratmeter Bürofläche in einer zweiten Immobilie. Dahinter wäre entlang der Straße „Am Kulturgleis“ noch Platz für weitere Gebäude.
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Entstehen soll im hinten Bereich des Areals außerdem noch ein Sportpark, den die Stadt errichten will; dessen Verwirklichung dem Vernehmen nach aber noch an der Auszahlung von bereits bewilligten Fördergeldern in Höhe von 2,2 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ hängt.
Es soll alles dabei bleiben: Sportpark, Hotel und Bürokomplex. Dass das großflächige Plakat an der Viktoriastraße verschwunden ist, hat einen banalen Grund, sagt Landmarken-Sprecher Linden: „Es ist einem Sturm zum Opfer gefallen.“ Ein neues Schild sei bereits in Auftrag gegeben. „Wir arbeiten weiterhin an der Realisierung des Projekts“, versichert er. Auch das Hotel sei weiter mit an Bord.