Oberhausen. Kritik an der Unzuverlässigkeit einer Busfirma, die Schüler befördert, hält an. Jetzt hat Oberhausen dem Betrieb gekündigt. Wie es weitergeht.
Die Stadt Oberhausen hat die Reißleine gezogen und dem Busunternehmen gekündigt, das bei Eltern und Schülern einer Förderschule im Kreuzfeuer der Kritik steht.
Schülerinnen und Schüler aus Oberhausen, die die Albert-Liebmann-Schule in Essen-Borbeck und am Standort Adelkamp besuchen, beschweren sich seit Monaten darüber, dass die Busse der Essener Firma Mesenhohl entweder überhaupt nicht oder zu spät fahren. Für Ärger sorgte zudem, dass Kindersitze fehlten.
Stadt beauftragt zwei andere Busfirmen aus Oberhausen
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Nun hat die Stadt Oberhausen Konsequenzen gezogen. Es „lag eine Vielzahl von berechtigten Beschwerden der Elternschaft und Schulleitung vor. Dem bisherigen Beförderer war es nach mehrfachen Gesprächen und Aufforderungen nicht möglich, entsprechende Abhilfe zu schaffen. Deshalb hat die Stadt Oberhausen den Vertrag mit dem bisherigen Beförderer fristlos gekündigt“, bestätigt ein Sprecher der Stadt unserer Redaktion. Nach seinen Angaben hat die Verwaltung bis zum Schuljahresende 2023/24 zwei Oberhausener Betriebe mit dem Busverkehr beauftragt, um den „reibungslosen schultäglichen Schülerspezialverkehr sicherzustellen.“
Der Unmut über den Busbetrieb kommt aber nicht nur aus Oberhausen. Die Firma „steht jedes Jahr als Top-Thema auf der Tagesordnung der Schulkonferenz“, berichtet Schulpflegschaftssprecher Andreas Walter. Rund 500 Kinder und Jugendliche besuchen die Einrichtung mit dem Schwerpunkt Sprache.
Förderschüler werden in der Regel mit Kleinbussen zur Schule gebracht und wieder abgeholt, weil sie sich nicht selbstständig im Öffentlichen Nahverkehr bewegen können. Weil Fahrten wiederholt ausfallen und kurzfristig Taxis einspringen müssen, hat die Elternpflegschaft in einem Offenen Brief ihren Unmut artikuliert.
Firma gelobt Besserung
Auch aus anderen Essener Schulen gibt es heftige Kritik an dem Unternehmen, das im Auftrag der Ruhrbahn, des dortigen Nahverkehrsbetriebs, unterwegs ist. Nach Angaben einer Sprecherin der Stadt laufen Gespräche mit beiden Firmen, um Abhilfe zu schaffen.
Die Firma Mesenhohl kündigt unterdessen an, ganz konkret an der Albert-Liebmann-Schule die Essener Schülerinnen und Schüler künftig zuverlässiger befördern zu können: „Wir haben jetzt neues Personal bekommen“, berichtet Firmensprecher Alex Winter.
Grundsätzlich leide Mesenhohl wie andere Verkehrsunternehmen an Personalmangel: „Wenn sich morgens zwei Stunden vor Dienstbeginn zehn Fahrer krankmelden, dann können Sie das nicht mehr ausgleichen.“ Winter versichert, dass man mittlerweile auch Bürokräfte zum Fahrdienst abgeordnet habe. „Bei uns fährt alles, was einen entsprechenden Führerschein hat. Mehr als machen können wir nicht.“
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