Bochum. Nach folgenschweren Keller- und Wohnungsbränden am Wochenende in Bochum geht die Polizei nicht von Vorsatz aus. Sie vermutet etwas anderes.
Die Brandermittler der Kripo Bochum gehen davon aus, dass die beiden Brände am vorigen Wochenende jeweils durch eine fahrlässige Brandstiftung ausgelöst worden sind.
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Am frühen Samstagabend (17.) hatte im Keller eines Mehrfamilientreihenhauses an der Kirchstraße in Wattenscheid Lagergut gebrannt. Durch den Rauch war den Bewohnern der Fluchtweg durchs Treppenhaus abgeschnitten. Die Feuerwehr rettete zehn Menschen, darunter eine Familie mit vier Kindern im ersten Obergeschoss, die sich an den Fenstern bemerkbar machte. Eine Drehleiter und Fluchthauben kamen zum Einsatz. Zwei Menschen wurden verletzt.
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Die Kripo vermutet, dass ein Unbekannter unabsichtlich das Lagergut in Brand gesetzt hat; womit, das ist unklar. Dies könnte eine Zigarette oder ein heißes Werkzeug gewesen sein. Hinweise auf eine Vorsatztat liegen nicht vor.
Paar springt aus dem Fenster im zweiten Stock in ein Sprungpolster
Dies gilt auch für den Wohnungsbrand wenige Stunden später in einem Mehrfamilienhaus am Wallbaumweg in Langendreer. Kurz vor Mitternacht brannte die Wohnung im zweiten Stock aus. Das dort wohnende Paar sprang in höchster Not aus dem Fenster des zweiten Stocks in ein Sprungpolster der Feuerwehr. Diese rettete weitere Bewohner mit einer Fluchthaube durch das Treppenhaus. Die Kripo vermutet, dass eine Petroleumlampe das Feuer ausgelöst hat.
Der Mieter der Brandwohnung liegt mit Brandverletzungen und einer Rauchvergiftung noch immer im Krankenhaus.