Bochum. Das Musikforum in Bochum war zum Symphoniekonzert ausverkauft. Die Zuschauer erlebten die 33-jährige Asya Fateyeva und ihr großes Talent.

Die ausverkaufte Matinee der Bochumer Symphoniker im Anneliese-Brost-Musikforum stand diesmal unter dem Motto „Tanz“ – und sprichörtlich „getanzt“ wurde auf der Bühne viel. Manuel de Fallas Suite Nr. 2 ist inspiriert von den folkloristischen Tänzen Spaniens, Alexander Glasunovs Konzert für Altsaxophon und Streicher erinnert bisweilen an die italienische Tarantella – und die symphonischen Tänze aus Leonards Bernsteins „West Side Story“ heißen nicht nur so, sondern vereinen Mambo, Cha-Cha-Cha und andere Tänze zu einem wilden Mix.

Besucher feiern Symphoniekonzert im ausverkauften Musikforum Bochum

Schon der Auftakt mit der Suite von Manuel de Falla dürfte auch den letzten erst halbwachen Zuschauer aus der Gemütlichkeit eines Sonntagvormittags gerissen haben. DIe neuseeländische Dirigentin Gemma New führte die Symphoniker derart zupackend und auf den Punkt durch das 16-minütige Werk, dass man sich an dessen Ende mit einem glücklichen Grinsen im Gesicht verblüfft die eben noch müden Augen rieb.

Die Konzerte am Sonntagvormittag erfreuen sich beim Publikum im Anneliese-Brost-Musikforum besonderer Beliebtheit: Die Matinée mit Stücken unter anderem von Glasunov und Bernstein war ausverkauft.
Die Konzerte am Sonntagvormittag erfreuen sich beim Publikum im Anneliese-Brost-Musikforum besonderer Beliebtheit: Die Matinée mit Stücken unter anderem von Glasunov und Bernstein war ausverkauft. © Bochumer Symphoniker

Im Anschluss wurde es dann erstmal wieder ruhiger. Zeit für die vielfach ausgezeichnete Solistin Asya Fateyeva (33) am Altsaxophon und Sopransaxophon: Das Instrument, das wohl eher mit dem Jazz verbunden wird, ist nicht oft in klassischen Konzerten zu hören. Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde es im Deutschland der 30er Jahre quasi von der Bühne verbannt.

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Symphoniker glänzen mit üppigen Streicherparts

Dank Fateyevas zauberhaftem Spiel, mal zart hingetupft, dann wieder rissig und spröde, erlebte das Instrument an diesem Vormittag seine Renaissance. Zum Finale schließlich Bernstein – und auch hier zeigte sich Gemma News Klasse. Gekonnt hielt sie die Balance zwischen den hochexplosiven und sentimentalen Passagen. Die Symphoniker glänzten mit imponierendem Schlagwerkeinsatz, stimmigen Holz- und Blechbläsern und üppigen Streicherparts. Die Dirigentin ließ das Orchester strahlen. Und auch das Publikum strahlte nach diesem rasanten Start in den Tag und spendete lautstarken Beifall.