Bochum. Fynn Kaiser aus Bochum ist 25 Jahre alt und Chef. Er hat seinen eigenen, erfolgreichen Betrieb gegründet. Das können auch andere, ist er sicher.
Fynn Kaiser ist gerade mal 25 Jahre jung - und hat in seinem Berufsleben schon viel erreicht und noch ganz viel vor. „Motivation, Ehrgeiz und Teamfähigkeit - das sind dabei ganz wichtige Faktoren“, lautet sein Credo. Der Schreinermeister hat vor rund einem Jahr eine Firma an der Josef-Baumann-Straße 23 in Bochum-Gerthe gegründet, die seitdem kräftig expandiert.
Aufstieg in jungen Jahren
Er kennt sich bestens aus, Zielstrebigkeit zeichnet ihn dabei aus. Fynn Kaiser hat eine abgeschlossene Schreinerausbildung und schließlich als Geselle schulisch dann noch den Meistertitel draufgesattelt. „Ich begann meine Handwerkskarriere 2017 mit meiner dreijährigen Ausbildung im Tischlerhandwerk“, blickt der junge Mann aus Bochum-Grumme auf seinen Werdegang zurück. „Schon in jungen Jahren hatte ich großes Interesse und eine tiefe Leidenschaft für Holzarbeiten. Und habe auch schnell erkannt, dass im Berufsleben Teamarbeit und Teamfähigkeit von allen Mitarbeitenden wichtig sind.“
Teamarbeit ist wichtig
Weiteres Wachstumspotenzial sei in seiner Firma vorhanden, die Auftragslage sehr gut. Doch es fehlt an Nachwuchs. „Motivierte Arbeitskräfte sind heutzutage für das Handwerk sehr wertvoll. Dafür müssen wir die jungen Leute viel mehr begeistern.“
Auch Bochumer Handwerk sucht Nachwuchs
Insgesamt mangelt es dem Handwerk bekanntlich an Verstärkung, auch Fynn Kaiser ringt darum. „Wachstum ohne gut ausgebildeten Nachwuchs geht nicht“, sagt der Jungunternehmer. Und will neue Strukturen und Einstellungen in den Betrieben, aber auch im schulischen Umfeld fördern, um junge Menschen für einen Job im Handwerk zu begeistern.
Im Anschluss an seine Ausbildung absolvierte er im Jahr 2022 erfolgreich die Meisterprüfung, wurde Tischlermeister. Im selben Jahr gründete er im Alter von 23 Jahren seine eigene Schreinerei in Bochum. „Heute leite ich mein eigenes florierendes Unternehmen, in dem ich neben meiner Rolle als Tischlermeister auch einen weiteren Meister sowie einen Gesellen und zwei Auszubildende beschäftige.“
Junge Leute für das Handwerk begeistern
Ihm ist es besonders wichtig, junge Menschen fürs Handwerk zu begeistern, „um ihnen zu vermitteln, dass mit Fleiß und Entschlossenheit große Erfolge erzielt werden können und dass auch mit ganz wenig viel möglich ist, um erfolgreich in der Handwerksbranche zu sein“, betont der Jungunternehmer.
„Mein Engagement, sowohl in meinem Unternehmen als auch in der Förderung junger Handwerker, hat dazu beigetragen, das Unternehmen in kürzester Zeit zu einem angesehenen Betrieb zu machen, der hochwertige Holzmöbel und maßgefertigte Lösungen für Kunden in der Region und Umgebung anbietet.“ Von Türen über Möbel bis Fenster ist alles dabei - auch ein maßangefertigtes Schlafzimmer für rund 30.000 Euro.
Fynn Kaiser ist nicht nur Innungsmitglied, sondern auch in der Prüfungskommission der Handwerkskammer. Was ihm am Herzen liegt: „In der theoretischen und praktischen Ausbildung müssen wir insgesamt die jungen Leute stärker und viel besser mitnehmen, als dies bisher geschieht.“
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Das gehe schon im Alltagsgeschäft der Betriebe los, „hier muss oftmals viel stärker der Teamgedanke unter allen Mitarbeitern betont und umgesetzt werden, damit der Nachwuchs schnell einbezogen wird in die Abläufe, dadurch rasch lernt und motiviert wird - und nicht ohne perspektivische Aufgaben lediglich daneben steht und sich dann nicht so richtig mitgenommen fühlt.“
Schulische Defizite ausgleichen
„Natürlich muss dabei auch unter den Nachwuchskräften der Wille da sein. Und falls es in der schulischen Ausbildung Probleme gab - was wir nicht zuletzt am Zeugnis ja zunehmend sehen - muss konsequent und individuell geholfen werden.“ Auch er sieht „zunehmende Defizite bei den Schulabgängern. Rechnen zum Beispiel zählt auch in meiner Branche zu den wichtigen Voraussetzungen“. Von Faktoren wie Eigeninitiative und Pünktlichkeit mal ganz abgesehen.
Altes Motto zählt weiter: „Handwerk hat goldenen Boden“
„Handwerk hat goldenen Boden“ - zu diesem Traditionsspruch steht Fynn Kaiser weiterhin. Auch wenn viele junge Leute eher ins Büro drängen. „Dass es sich hier um körperliche Arbeit handelt, sollte ja jedem klar sein. Und das muss auch entsprechend finanziell entgolten werden. Wer Geld verdienen will, motiviert ist und aufsteigen will, der hat hier im Handwerk dafür die allerbesten Chancen“, betont der 25-Jährige.
Was allein sein rascher Aufstieg zeigt. „Ich habe mich da voll reingehängt, es war ein harter Schnitt, um so als Unternehmer zu starten. Aber es hat geklappt. Zuverlässige Mitarbeiter sind dabei extrem wertvoll - und das Handwerk bietet genug Perspektiven für alle.“ Wer bereit ist, arbeiten zu gehen und Leistung zu zeigen, sei hier weiterhin sehr gut aufgehoben. Einzelheiten gelte es, wie erwähnt, zu beheben.
Auf die Bedeutung sozialer Medien in der Handwerksbranche legt er ebenfalls Wert. „Das ist gerade für junge Leute heutzutage wichtig, um sich zu informieren und zu orientieren.“ Seine Firmen-Homepage (schreinerei-kaiser.com) zum Beispiel sei immer auf dem aktuellen Stand. „Wichtig für Kunden, aber auch für Nachwuchskräfte auf Jobsuche.“
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