Bochum. Der Weihnachtsmarkt in der Bochumer Innenstadt geht ins Finale. Bis Samstag, 23 Uhr, sind die Hütten geöffnet. So fällt die erste Bilanz aus.

Der Weihnachtsmarkt in der Bochumer Innenstadt endet mit einem Flugverbot. Wegen angekündigter Sturmböen musste der fliegende Weihnachtsmann am Mittwoch und Donnerstag am Boden bleiben. Am Donnerstagnachmittag mussten auch die Buden schließen. Als Überflieger wird auch der Budenzauber 2023 nicht in die Geschichte eingehen. Die Bochum Marketing GmbH zeigt sich als Veranstalter gleichwohl zufrieden.

„Wir hatten wenig Glück mit dem Wetter“, bedauert Organisationsleiter Oliver Osthoff. Der Start im November war ebenso verregnet wie die vergangenen zwei Wochen. Der erhoffte trocken-kalte Winter stellte sich nur kurzzeitig ein.

Bochumer Weihnachtsmarkt: Manche Händler haben mehr erwartet

Darunter zu leiden haben vor allem die Anbieter von Kunsthandwerk und weiteren weihnachtlichen Waren. Sie machen rund die Hälfte der 200 Stände aus. Eine WAZ-Umfrage bestätigt die erste Bilanz von BO-Marketing: Längst nicht alle Händler verzeichnen gute Umsätze. „Wir haben uns mehr erwartet“, heißt es je nach Standort. Weiterer Nachteil: Der Markt 2023 ist mit 30 Öffnungstagen vergleichsweise kurz.

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Oliver Osthoff bringt das Dilemma auf den Punkt: „Alle wollen attraktive Verkaufsstände auf dem Weihnachtsmarkt. Deshalb haben wir auch vier Kunsthandwerkerhütten und die Flohmarkthütte eingerichtet, die man tage- oder wochenweise buchen kann. Doch das meiste Geld wird für Essen und Getränke ausgegeben.“

BO-Marketing-Organisationsleiter Oliver Osthoff zieht für den Bochumer Weihnachtsmarkt trotz des schlechten Wetters eine insgesamt positive Bilanz.
BO-Marketing-Organisationsleiter Oliver Osthoff zieht für den Bochumer Weihnachtsmarkt trotz des schlechten Wetters eine insgesamt positive Bilanz. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

In Glühweinhütten läuft es „bombastisch“

Entsprechend gut ist die Stimmung in den Ausschankbetrieben. Deren Betreiber profitieren vom trostlosen Regenwetter, „flüchten“ sich doch zahlreiche Besucher in die Glühweinhütten. Es laufe „bombastisch“, strahlt Hafida Arbib in „Franky’s Glühweinhütte“. Daran will sie auch Menschen auf der Schattenseite der Gesellschaft teilhaben lassen: Wie in den Vorjahren spendet Hafida Arbib 500 Euro, diesmal für die Aktion „Lichtblicke“.

Frühzeitig hatte auch Hans Wittler den Daumen gehoben. Mit seinem beliebten Glühwein-Karussell musste er vom Husemannplatz auf den Rathaus-Vorplatz wechseln. Für ihn sei das „eindeutig eine Verbesserung“, sagt der Gastronom. Oliver Osthoff bekräftigt: „Der Großteil der Beschicker beurteilt den neuen Standort positiv.“ 2024 werde der Rathaus-Vorplatz in jedem Fall noch einmal bespielt. Ob aus der Not- eine Dauerlösung wird, wenn 2025 der Husemannplatz fertiggestellt ist, sei offen. „Wir haben ja reichlich Zeit, um das zu entscheiden“, so Osthoff.

Schausteller und Kultur-Veranstalter zeigen sich zufrieden

„Wir sind zufrieden. Trotz des schlechten Wetters stimmen die Zahlen“, lautet auch das erste Fazit von Andreas Petter, Vorsitzender des Bochum Schaustellerverbandes. Mit seinen Kolleginnen und Kollegen hofft er auf einen erfolgreichen Ausklang. Am Freitag- und Samstagabend dürfte vor allem an und in den Glühweinhütten noch einmal großer Andrang herrschen. Bis 23 Uhr wird hier fröhlich eingeschenkt.

Über regen Zulauf hat sich auch Oliver Bartkowski in den vergangenen Wochen in seiner „Rentier-Lounge“ gefreut. Freitags und samstags wurde im Schlitten-Geschäft an der Huestraße Kultur bei freiem Eintritt u.a. mit Thomas Anzenhofer, Esther Münch, Helmut Sanftenschneider und Electro-Star Christopher von Deylen (Schiller) präsentiert. „Gegenüber 2021 und 2022 haben wir noch einmal zugelegt. Bis auf ein Event waren alle Vorstellungen ausgebucht. Eine sensationelle Quote“, sagt Bartkowski und kündigt eine Neuauflage für 2024 an.