Bochum. Der Weihnachtsmarkt Bochum ist gut gestartet. Sind Glühwein und andere Leckereien teurer geworden? Der WAZ-Preis-Check gibt Antworten.
Die Damenrunde ist mit der Bahn aus Krefeld angereist. „Schön hier“, sagt Edeltraut Römling (68), die den Ausflug mit ihren „Mädels“ kürzlich auf den Bochumer Weihnachtsmarkt organisiert hat. Zu teuer? „Ach was!“, entgegnet die Fünfergruppe mit den roten Blinke-Mützen. „Bei uns hat der Glühwein schon im letzten Jahr 4,50 Euro gekostet.“
Weihnachtsmarkt Bochum: Trotz des Wetters gut gestartet
Als Erfolg wertete Oliver Osthoff, langjähriger Organisationsleiter der Bochum Marketing GmbH, schon den Auftakt. Trotz des nasskalten Wetters ist die City vor allem zum Abend hin gut gefüllt. Immer ein Besuchermagnet: die Shows des Fliegenden Weihnachtsmanns auf dem Dr.-Ruer-Platz.
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Zwei Fragen stehen nach dem Start im Blickpunkt. Wie wird die neue Marktfläche vor dem Rathaus als Ersatz für den Husemannplatz angenommen? Und: Erwartet die Besucher ob Krieg, Krise und Kostenexplosionen ein Preisschock?
Neue Fläche für Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus Bochum
Auf dem Rathaus-Vorplatz gibt Hans Wittler eine unzweideutige Antwort. „Wir haben uns sogar verbessert!“, strahlt der Betreiber des Bier-Karussells. 15 Jahre drehte sich das Rondell auf dem Husemannplatz. Der neue Standort sei „hervorragend“, so Wittler. „Wir sind hier nicht so versteckt und werden besser wahrgenommen. Und unsere Stammgäste halten uns eh die Treue.
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Das gilt auch für weitere Husemann-Platzhirsche wie das Fischhaus Lichte, den „Glühweinprinz“ oder den VfL-Fanshop. Einziger Kritikpunkt: Das „Event-Zelt“ sei als Regenschutz zu hoch angebracht. Wer sich unterstellt, werde dennoch nass. Eine Nachbesserung werde es aber nicht geben, sagt BO-Marketing-Planer Osthoff. „Sonst würden die Transportfahrzeuge nicht mehr unters Zelt passen.“
Glühwein-Preise sind unterschiedlich
Und die Preise? Eine „Explosion“ gibt es nicht. So kostet der Glühwein vielerorts weiterhin 3,50 Euro. „Die Menschen sind in diesen Zeiten genug belastet. Da wollen nicht auch noch wir mehr verlangen, obwohl der Einkauf natürlich teurer geworden ist“, sagt Frank Kollberg in seiner „Boulevard-Alm“. Auch Hafida Arbib hat die Preise in ihrer „Franky’s Glühweinhütte“ stabil gehalten. Kein einfaches Unterfangen: „Die Kosten allein für das Zelt sind um 20 Prozent gestiegen. Zudem ist der Weihnachtsmarkt diesmal eine Woche kürzer als 2022.“
Vier Euro werden für den Glühwein u.a. in der „Glühweingasse“ und im „Kuhstall“ aufgerufen. Drei Euro sind es am Stand des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat auf dem Boulevard.
Bratwurst kostet zu vier Euro, der Backfisch rund 7,50 Euro
Billig ist anders: Das gilt seit jeher für die Leckereien auf dem Weihnachtsmarkt. Zwar betont der Vorsitzende des Bochumer Schaustellerverbandes, Andreas Petter: „Die Ausgaben laufen uns weg. Wir versuchen trotzdem, alles im Rahmen zu halten.“ Gleichwohl muss für die Speisen mitunter tief in die Geldbörse gegriffen werden.“
Beispiele: Die Bratwurst, das Matjes-Brötchen, eine Backkartoffel oder 100 Gramm Mandeln kosten vier Euro, drei Reibekuchen oder ein Hot Dog 4,50 Euro, zehn Maronen oder ein Erdbeer-Schoko-Spieß fünf Euro, Dampfnudeln, gebratene Champignons oder Churros sechs Euro, der Backfisch 7,50 Euro, Flammlachs acht Euro und Grünkohl mit Mettwurst 9,50 Euro.
Für eine Fahrt auf dem Kinderkarussell oder dem Mini-Riesenrad müssen Mama und Papa drei Euro blechen. Nach wie vor kostenlos ist ein Gang durch den Märchenwald auf dem Boulevard.
Bochumer Weihnachtspass bietet viele Vergünstigungen
Tipp: Wer regelmäßig den Budenzauber mit seinen 200 Hütten ansteuert, kann mit dem Weihnachtspass von BO-Marketing ordentlich Geld sparen. 35 Coupons bieten in der Regel 50 Prozent Rabatt. Der Pass (Auflage: 5000 Exemplare) ist für zehn Euro noch in der „Weihnachtszentrale“ und in der Tourist-Info auf der Huestraße erhältlich. In der Mayerschen Buchhandlung und im Acora-Hotel ist er bereits ausverkauft.
Der Weihnachtsmarkt Bochum ist täglich ab 11 Uhr geöffnet.