Bochum. Am Knappschaftskrankenhaus Bochum verpflanzen Ärztinnen und Ärzte seit 30 Jahren Organe. Doch es gibt zu wenig Spender. Das soll sich ändern.

Aufgeben gibt es nicht: Unter dem Titel „Nächstenliebe sichtbar machen“ startet das Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer eine neue Kampagne zur Organspende. Der Auftakt erfolgte im passenden Rahmen: bei einer Feierstunde zu „30 Jahre Transplantationszentrum am Knappschaftskrankenhaus“.

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Über die emotionale Schiene will man die Menschen nun packen und auf die Dringlichkeit hinweisen, einen Organspendeausweis auszufüllen und bei sich zu tragen. Denn mit jedem Organ, das transplantiert wird, rette man ein Menschenleben. Eine Organspende sei „gelebte Solidarität“.

Prof. Richard Viebahn, Leiter des Transplantationszentrums am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, bei der Feierstunde zum 30-jährigen Bestehen.
Prof. Richard Viebahn, Leiter des Transplantationszentrums am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, bei der Feierstunde zum 30-jährigen Bestehen. © Fotoabteilung UKKK Bochum

Ostern 1993 wurde an der Schornau in Langendreer zum ersten Mal eine Niere verpflanzt. Inzwischen seien es an die 3000 Organe gewesen, die man etwa 2300 Patienten transplantiert hätte, berichtet Professor Richard Viebahn, der das Transplantationszentrum seit 22 Jahren leitet. Darunter sind knapp 700 Doppeltransplantationen von Nieren und Bauchspeicheldrüsen. In Zukunft, so Viebahns Wunsch, sollen auch Lebertransplantationen hinzukommen.

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Deutschlandweit seien in 2023 bislang 3000 Nieren verpflanzt worden, auf der Warteliste stünden jedoch mehr als 6600 Patienten. Und die Zahl der Spenden sei rückläufig. Aktuell beträgt daher die Wartezeit auf ein neues Organ im Schnitt acht Jahre. „In dieser Zeit sterben viele Patienten“, sagt ein Experte bei der Feierstunde.

Als Problem wird ausgemacht, dass für viele eine Organspende erst relevant wird, wenn man selbst oder ein Angehöriger betroffen ist. Deshalb startet das Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum nun die Kampagne „Nächstenliebe sichtbar machen“. Auf www.naechstenliebesichtbarmachen.de wird umfassend informiert.