Bochum. Viele Millionen Euro hat Bochum seit 2019 bei der Verkehrsüberwachung eingenommen. Und künftig setzt die Stadt noch mehr Blitzer ein.
Sechs neue Blitzanlagen schafft die Stadt Bochum an. Kostenpunkt: insgesamt 650.000 Euro. Im November oder Dezember sollen sie in Betrieb gehen. Damit aber nicht genug. Die Maßnahmen im Rahmen der Verkehrsüberwachung sollen insgesamt ausgeweitet werden.
30 Mitarbeiter kontrollieren ruhenden Verkehr in Bochum
Denn: „Die Beschwerdelage über zu schnell fahrende und falsch parkende Fahrzeuge nimmt zu“, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Aus der Politik häuften sich Anträge und Anfragen, parkende Fahrzeuge ebenso wie den fließenden Verkehr stärker zu kontrollieren. Während auf den Straßen vor allem zu schnelles Fahren beklagt wird, werden im ruhenden Verkehr in erster Linie das Parken auf Geh- und Radweg bemängelt.
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30 Stadtbeschäftigte kontrollieren mittlerweile den ruhenden Verkehr. Vier davon sind seit Juni in einer Fahrradstaffel tätig. Eingesetzt wird sie im gesamten Stadtverkehr. Zum Vergleich: Vor einigen Jahren hatte Bochum lediglich 18 Politessen im Einsatz.
Mehr als 11 Millionen Euro Einnahmen durch Blitzer seit 2019
Mehr als elf Millionen Euro haben sechs Blitzer eingebracht, die seit 2019 als Mietgeräte eines Dienstleisters in Bochum eingesetzt waren. Nun werden sie durch stadteigene Geräte ersetzt, die – so die Verwaltung – weniger fehleranfällig sind. Insgesamt werden künftig 14 Blitzer eingesetzt. Bislang waren es zehn.
Mit den neu angeschafften Messanhängern habe die Stadt künftig mehr Möglichkeiten, um auf Beschwerden und Anregungen von Bürgern und Politikern zu reagieren. Schwerpunkte der Kontrollen mit diesen Geräten seien Kitas, Schulen, Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser und Spielplätze.
Bochum schafft acht neue stationäre Blitzer an
Insgesamt schafft Bochum acht neue stationäre Blitzer an. Mit fünf von ihnen lassen sich sowohl Verstöße in Sachen Tempo und Rotlicht messen, die drei restlichen messen lediglich die Geschwindigkeit. Einzig die Messanlage an der Pontonbrücke werde nicht ausgetauscht, heißt es. Vor gut zwei Jahren wurde an der Pontonbrücke in Dahlhausen eine Blitzanlage installiert. Es war eine von acht Maßnahmen, auf die sich die Stadtspitzen von Bochum, Essen und Hattingen, der Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises sowie Orts- und Bezirksbürgermeister 2018 geeinigt hatten (Grafik).
Alle acht neuen Standorte seien mit der Unfallkommission – Polizei, Straßenverkehrsbehörde und Straßeneigentümer – abgestimmt. Sie stehen an den folgenden Stellen:
- Nordring/Ecke Dorstener Straße (Geschwindigkeit und Rotlicht)
- Herner Straße/Ecke Wilbergstraße (Geschwindigkeit und Rotlicht)
- Essener Straße/Ecke Goldhammer Straße (Geschwindigkeit und Rotlicht)
Neu sind dabei die folgenden Standorte:
- Wuppertaler Straße/Ecke Kolkmannskamp (Geschwindigkeit und Rotlicht)
- Dorstener Straße/Ecke Riemker Straße (Geschwindigkeit und Rotlicht)
- Königsallee/Höhe Heintzmannsheide Nr. 25 (Geschwindigkeit)
- Dr.-C.-Otto-Straße/Höhe Nr. 119 bzw. Auf dem Holte (Geschwindigkeit)
- Wattenscheider Hellweg/Ecke Westenfelder Straße (Geschwindigkeit)
Da die alten stationären Anlagen Ende Oktober abgestellt werden und nicht alle neuen Anlagen sofort in Betrieb gehen können, hat die Stadt vorübergehend für fünf Monate einen weiteren Messanhänger gemietet.
36 Tempoanzeigetafeln im gesamten Stadtgebiet
Neben der Kontrolle soll künftig auch die Prävention eine wichtige Rolle bei der Verkehrsüberwachung spielen. Das gilt für den ruhenden ebenso wie für den fließenden Verkehr. An 36 Stellen im gesamten Stadtgebiet stehen mittlerweile Anzeigetafeln. Sie sollen Autofahrerinnen und Autofahrer mit Blick auf ihr gefahrenes Tempo sensibilisieren.