Bochum-Altenbochum. Für neue Wohnungen soll ein leerstehendes Reha-Heim in Altenbochum abgerissen werden. Dazu werden alte Bäume gefällt. Die Nachbarn sind sauer.
Der Bereich Glockengarten/Am Dornbusch soll als Wohnquartier weiter wachsen. Das Bochumer Wohnungsbauunternehmen VBW will hier groß einsteigen. Doch noch gehören die Grundstücke der SBO Senioreneinrichtungen gGmbH. Aktuell soll ein leerstehendes Krankenheim, eine Reha-Einrichtung für Senioren, abgerissen werden. Was viele Anwohner auf die Palme bringt: 27 Bäume müssen weichen. Grund für die Abholzungen: die Baumaschinen.
In Gesprächen und Ortsterminen mit der beauftragten Architektin sei festgestellt worden, dass ein Erhalt der Bäume nicht möglich sei. Denn die Abrisskräne brauchten Platz, um während der Bauarbeiten schwenken zu können, so teilt das Umwelt- und Grünflächenamt mit.
SBO zieht nach Wattenscheid um
Den Abriss übernimmt noch die SBO. „Danach sind wir hier raus“, erklärt Johannes Kamm aus der Geschäftsführung. Die Grundstücke würden an VBW und Stadt verkauft, um Wohnungen zu bauen. „Mit Ausnahme des Pflegeheimes ziehen wir mit der Geschäftsleitung um nach Wattenscheid. Dort bauen wir eine neue Einrichtung an der Sommerdellenstraße.“
Die stadteigene Tochter schreibt Millionenverluste. Die Stadt hat eine Beratungsfirma, die Contec GmbH, engagiert. Deren Auftrag: die Sanierung der SBO. Contec hat für diese Aufgabe den Experten Johannes Kamm engagiert, der seit Anfang März als „Teil eines Sanierungsteams der Firma Contec“, so die Stadt, als externer Sanierungsgeschäftsführer gleichberechtigt neben SBO-Chef Frank Drolshagen tätig ist.
Mit drei Ausnahmen fallen alle auf Grund ihrer Art und ihrer Stammumfänge unter die Baumschutzsatzung der Stadt Bochum. Es handelt sich bei den geschützten Bäumen u.a. um alte Eichen, Linden, Eschen, Ahorn und Japanische Kuchenbäume. Die haben ihren Namen vom Geruch: Bei feuchtem Wetter riechen die Blätter nach frischem Gebäck, Karamell oder Lebkuchen.
Als Ausgleichsmaßnahme verpflichtet sich der Antragsteller, Ersatzgeldzahlungen für insgesamt 40 Bäume zu leisten. „Das aber nur vorübergehend; mit dem Geld werden später Ersatzpflanzungen vorgenommen“, erklärt Stadtsprecher Peter van Dyk.
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