Bochum. Wer zündete den Böller, wer löste Amok-Alarm an der Gesamtschule Bochum-Mitte aus? Die Polizei ermittelt noch. Das ist der Stand der Dinge.
Anderthalb Wochen nach dem Amok-Alarm am Schulzentrum an der Feldsieper Straße dauern die Ermittlungen der Polizei an. Die zwei entscheidenden Fragen sind nach Angaben von Polizeisprecher Jens Artschwager noch offen: Zum einen die Frage, wer den Böller gezündet hat, dessen Knall als Grund für den Großeinsatz gilt. Und zum anderen die Frage, wer genau daraufhin den Alarm ausgelöst hat.
Es liefen noch Vernehmungen, sagt Artschwager. Was den Böllerwurf angehe, hätten die Ermittler „ein paar“ Personen im Blick. Der Alarm wiederum sei wohl von jemandem vom Schulpersonal aktiviert worden. Demnach hat die Schule ein System, bei dem man über eine Art Funkschlüssel („Dongle“) an bestimmten Gegenstücken in den Räumen Alarm auslösen kann. Wer aber konkret den Großeinsatz in Gang setzte, das ist bislang ungeklärt.
Erster Schultag nach den Herbstferien – Großeinsatz an Schule in Bochum
Wie berichtet, war die Polizei am Montag, 16. Oktober – dem ersten Schultag nach den Herbstferien – mit einem Großaufgebot und Spezialeinsatzkräften zu dem Schulzentrum in Hamme ausgerückt, weil nach einem Knall Amok-Alarm ausgelöst worden war. Den Komplex teilen sich die Gesamtschule Bochum-Mitte und die Feldsieper Grundschule. Gegen Mittag wurde aber Entwarnung gegeben. Der Einsatz wurde nach und nach zurückgefahren.
„Nach ersten Erkenntnissen war ein Böllerwurf auf dem Schulgelände Auslöser des Einsatzes, den die Polizei zunächst als Verdacht einer Amoklage bewertete“, teilte eine Polizeisprecherin am Mittag mit.
Bochum: Schwer bewaffnete Einsatzkräfte auf dem Schulgelände
Bochumer Schule geräumt - Hinweise auf Gefahrenlage nicht bestätigt
In den Stunden zuvor gab es aber große Aufregung und Unsicherheit. „Aufgrund einer Gefahrenlage ist die Polizei aktuell mit starken Kräften an der Gesamtschule Bochum-Mitte vor Ort. Wir klären die Situation. Bitte meiden sie den Bereich großräumig“, meldete die Polizei um 10.39 Uhr. Zuvor waren Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) mit schweren Waffen auf dem Gelände erschienen. Sogar ein gepanzertes Polizeifahrzeug fuhr zur Schule, die großräumig abgesperrt wurde.
Verdächtiger Knall auf dem Schulgelände in Bochum-Hamme
Der Schulkomplex mitsamt den Klassenräumen wurde vom SEK durchsucht. Verdächtige Gegenstände wurden aber nicht gefunden. Gegen 11 Uhr erklärte eine Sprecherin der Dortmunder Polizei, die den Einsatz leitete, dass „aktuell keine Gefahr“ bestehe. Nach WAZ-Informationen war zunächst von einem verdächtigen Knall die Rede, weshalb Lehrkräfte den Alarm ausgelöst hatten. Im Laufe des Einsatzes war dann unter Schülerinnen und Schüler sowie Eltern von der Zündung eines Böllers die Rede.
Bochumer Polizei befragte Schülerinnen und Schüler zu dem Geschehen
Nach der ersten Pause war sowohl die Gesamtschule als auch die im Gebäude untergebrachte Grundschule komplett geräumt worden. Einige Schülerinnen und Schüler wurden während des Einsatzes im Gebäude einer benachbarten Firma untergebracht. Dort wurden sie von der Polizei vernommen.
Zahlreiche Eltern warteten an den Absperrungen auf ihre Kinder, um sie abzuholen. Rund um die Schulen kam es zu starken Verkehrsbehinderungen.
Der Unterricht wurde am Montag nicht wieder aufgenommen. Verletzt wurde niemand.