Bochum. „Bosy goes Pop“ heißt es noch bis Samstag im Bochumer Musikforum. Die Hommage an Queen und Freddy Mercury wartet mit einer Überraschung auf.
Anfangs scheint es, als seien die 80 Frauen und Männer auf der Empore normale Besucher. Umso größer ist die Verblüffung, als sich alle beim vierten Titel erheben und als Chor bei „Who wants to live forever“ einstimmen. Es ist einer der Höhepunkte eines Konzertes, mit dem die Reihe „Bosy goes Pop“ in dieser Woche im dreimal ausverkauften Musikforum nochmals neue Maßstäbe setzt.
2019 hatte Torsten Sickert, langjähriger Chef der Classic Night Band, das Format mit den Bochumer Symphonikern gestartet. Pop- und Rockmusik im orchestralen Gewand mit ausdrucksstarken Stimmen: Dieser Brückenschlag gelang zum Auftakt mit einer Hommage der Central Park Band an Simon & Garfunkel ebenso herausragend wie nach der Corona-Pause 2022 mit den größten Hits von Abba, vorgetragen von Esther Brouns und Maartje Peeters.
Classic-Night-Urgestein Holger Auer überzeugt als Queen-Interpret
Teil 3 von „Bosy goes Pop“ würdigt Queen. Eine ebenso dankbare wie schwierige Aufgabe. Opulent ist die musikalische Spannbreite einer der erfolgreichsten Bands aller Zeiten. Ambitioniert ist der Versuch, dem Gesamtwerk der Briten und der 1991 verstorbenen Legende Freddy Mercury gerecht zu werden.
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Sickert schickt dafür seinen erfahrensten Sänger ins Rennen: Holger Auer, seit 20 Jahren feste Größe der einst aus der Zeche bekannten Classic Night Band, röhrendes Kraftpaket und feinfühliger Balladenkönig zugleich.
80-köpfiger Chor verleiht dem Konzert zusätzlich Wucht und Emotion
Für Auer ist es seine bislang wohl größte musikalische Herausforderung. Er meistert sie mit Bravour. Bei der Premiere am Donnerstagabend, fat schon verloren auf einem Podium hinter dem Orchester, zeigt er sich nur zu Beginn – verständlich – nervös.
Was folgt, lässt Queen-Fans das Herz höher schlagen. Holger Auer als Solist und die 60 Symphoniker mit ihrem mitreißenden Dirigenten Svetoslav Borisov harmonieren perfekt. Eigens arrangierte Intermezzi bieten faszinierende Zwischenspiele. Der 80-köpfige Classic-Night-Projektchor unter der Leitung von Susanna Keye (nach dem Überraschungseffekt im ersten Teil nach der Pause ganz in Schwarz) sorgt für zusätzliche Wucht und Emotion.
2024 folgt eine musikalische Zeitreise in die 80er Jahre
Kein Queen-Klassiker fehlt: von „A kind of Magic“ bis „Radio Gaga“ (mit Publikums-Doppelklatsch), von „Dont’ stop me now“ bis „Show must go on“, von „We are the Champions“ bis „We will rock you“. Das Finale ist gesetzt: „Bohemian Rhapsody“, unerreicht, von Holger Auer und dem 140-köpfigen Klangkörper großartig interpretiert.
Die knapp 900 Premieren-Besucher bedanken sich mit Jubel und Begeisterung. Torsten Sickert kündigt bereits die Neuauflage von „Bosy goes Pop“ an: im Herbst 2024, dann mit einer Zeitreise in die 80er Jahre. Zuvor gibt’s vom 20. bis 23. Dezember wieder die „Silent Night“. Auch die vier Weihnachtskonzerte sind bereits ausverkauft.