Querenburg. Ob die ehemalige Bochumer Zeche Klosterbusch unter Denkmalschutz gestellt wird, entscheidet sich bald. Heimatforscher suchen woanders Hilfe.

Anfang Juli des Jahres sah es so aus, als seien die Tage der ehemaligen Zeche Klosterbusch im Lottental, direkt unterhalb der Ruhr-Universität, gezählt. Die Ziegelgebäude sind in unterschiedlichen Stadien des Verfalls. Mehrere Versuche, eine neue Nutzung, einen neuen Inhaber zu finden, waren durch den Besitzer, der landeseigene Bau- und Liegenschaftenbetrieb (BLB), bereits gescheitert. Das Ensemble, Beispiel des oberflächennahen Steinkohlenbergbaus im Ruhrtals, sollte abgerissen werden. Doch die Bochumer Kortumgesellschaft intervenierte, plädierte auf verschiedenen Ebenen für einen Erhalt eine künftige Nutzung der Anlagen.

Petitionsausschuss des Landtags beschäftigt sich mit Klosterbusch

Jetzt wurde bekannt, dass die Kortumgesellschaft sich auch unmittelbar an den Petitionsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags gewandt hat. Vorsitzender Hans Hanke: „Wir wollen keine Möglichkeit unversucht lassen, um dieses wichtige industrielle Zeugnis zu erhalten.“ Seit Juli war auch die Bezirksregierung in Arnsberg, die über ein sogenanntes „Unterschutzstellungsverfahren“ entscheidet, nicht untätig. Innerhalb eines solchen Verfahrens wird entschieden, ob Denkmalschutz überhaupt infrage kommt.

Blick auf den noch heute erhaltenen Bau der Zeche. Die Aufnahme soll den Rohbau des Sozialgebäudes der Zeche Klosterbusch etwa im Jahre 1918 zeigen.
Blick auf den noch heute erhaltenen Bau der Zeche. Die Aufnahme soll den Rohbau des Sozialgebäudes der Zeche Klosterbusch etwa im Jahre 1918 zeigen. © Archiv Norbert Rescher

Der Bochumer Norbert Rescher, Betreiber der Internet-Seite Ruhrzechenaus.de hat auf dieser interessanten historischen Seite auch etliche Informationen und historischen Bilder zu dieser Zeche zusammengetragen. Auf Anfrage dieser Redaktion stellte er uns auch einige seltene Bilder aus der Bauphase der Zeche zur Verfügung, die die Arbeiten und Situation im Lottental um das Jahr 1918 herum zeigen. Die Bilder wurden vom Knappenverein Stiepel zur Verfügung gestellt und stammen von einer Baufirma, die damals die erste Seilbahn der Zeche erstellt hatte. Als die Firma 2011 schließen musste, konnten die Aufnahmen gerettet werden.

Informationen zur Geschichte der Zeche werden gesammelt

Wie Arnsberg auf Anfrage mitteilt, sind mittlerweile etliche Informationen zum Hintergrund der Zeche Klosterbusch zusammengetragen worden. Als obere Denkmalbehörde ist die Bezirksregierung deshalb zuständig, weil es sich bei den Gebäuden um Landesbesitz handelt, sonst läge der Fall in der Zuständigkeit der Stadt Bochum als „Untere Denkmalbehörde“.

Beteiligt an der Sammlung von Material über die Geschichte und Genese der alten Zeche im Lottental sind außer der Stadt Bochum auch das Fachdezernat für Nachbergbau bei der Bezirksregierung. Eine Entscheidung über dieses Unterschutzstellungsverfahren ist allerdings noch nicht gefallen, da für eine abschließende Bewertung noch weitere Recherchen zu erfolgen haben.