Bochum. Auch der Ruhrpark in Bochum ist von den Insolvenzen mehrerer Modemarken betroffen. Zwei Filialen schließen. Aber es gibt auch gute Nachrichten.
„Alles muss raus“. Wer durch den Ruhrpark in Bochum schlendert, dem springt unweigerlich dieses Schild in die Augen. Das Modeunternehmen Hallhuber kündigt seinen Rückzug aus einem der ältesten Shoppingcenter in Deutschland an. Es ist nicht die einzige bekannte Marke, die den Ruhrpark verlässt.
Hallhuber schließt seine Filiale im Ruhrpark Bochum
Bis zu 70 Prozent betragen die Preisnachlässe bei Hallhuber. Das versprechen die Plakate an den Schaufensterscheiben. Denn: „Wir schließen diese Filiale“, heißt es auf einem anderen Plakat. Der Modehändler aus München ist zum zweiten Mal in finanzielle Schieflage geraten und versucht mit einer Insolvenz in Eigenverwaltung, seinen Fortbestand zu sichern. Zahlreiche Filialen müssen dem Vernehmen nach geschlossen werden, der Online-Handel ist zumindest vorübergehend eingestellt. Hallhuber hatte Ende Mai einen Insolvenzantrag gestellt. Schon vor zwei Jahren hatte es eine Corona-bedingte Insolvenz gegeben.
Auch das frühere Hallhuber-Mutterunternehmen Gerry Weber steckt in wirtschaftlichen Nöten. 112 Filialen in Deutschland werden geschlossen, viele davon in Nordrhein-Westfalen. Auch in Bochum sind zwei Filialen betroffen.
Gerry Weber hat den Ruhrpark bereits verlassen
Betroffen davon sind nach Auskunft des Unternehmens insgesamt zehn Beschäftigte – sechs im Ruhrpark und vier in Wattenscheid. Beide Geschäfte sind mittlerweile bereits geschlossen. Letzter Verkaufstag im Ruhrpark war der 23. September. An der Oststraße in Wattenscheid hatte die Gerry-Weber-Filiale bereits am 15. September den Betrieb eingestellt. Nach Räumungsverkauf und Nachlässen wurden die Filialen bereits geräumt. „Die Ladenlokale wurden bereits an die Vermieter übergeben“, so Unternehmenssprecherin Christina Herrmann.
Sehr lange bleiben die Ladenlokale womöglich nicht leer. „Es gibt schon neue Nachmieter, die wir zu gegebener Zeit kommunizieren“, sagt eine Ruhrpark-Sprecherin. Außerdem seien auch Umbauten geplant.
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Ebenfalls betroffen von Insolvenzen waren zwei Schuhgeschäfte im Ruhrpark: Böhmer und das Schuhcenter gegenüber dem Media Markt. Für beide gibt es – auf Umwegen – ein Happy End. Zu tun hat das mit dem erfolgreichen Abschluss der Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung der Schuhhaus Klauser GmbH und der Salamander Deutschland GmbH sowie dem Verkauf der Unternehmen an die Investorengruppe Prime Footwear Investors AG. Dadurch wird der größte Teil der etwa 1000 bedrohten Arbeitsplätze sowohl in den jetzt insgesamt 65 Filialen als auch in der Zentrale und Logistik am Standort Wuppertal gesichert, so die Auskunft von Klauser und Salamander.
Schuhgeschäfte öffnen wieder
Im Ruhrpark hat das folgende Auswirkungen: Böhmer Bochum wurde als „Salamander Friends Filiale“ bereits wieder eröffnet. Außerdem wird im früheren, 350 Quadratmeter großen Ladenlokal des Schuhcenters am Donnerstag, 5. Oktober, ein neues Schuhgeschäft eröffnet: der Schuhmarkt Salamander.
Die neuen Eigentümer zeigen sich im Hinblick auf die Zukunftsperspektiven optimistisch: „Ein erster Modernisierungsschritt besteht darin, dass Salamander/Klauser als erstes Schuhhandelsunternehmen in Deutschland ein wegweisendes Omnichannel-Konzept einführt, das Online- und Offline-Shopping auf unkonventionelle Weise miteinander verbindet“, heißt es in einer Mitteilung. Das ermögliche es Kunden, nahtlos zwischen Filialangeboten und den Produkten der Online-Vertriebspartner zu wechseln.