Bochum. Nachdem der Boden an einem Bochumer Gymnasium abgesackt ist, fehlen nun fünf Klassenräume. Die Ursache bleibt vorerst unklar. Wie es weitergeht.
Rot-weißes Flatterband versperrt am Mittwoch weiterhin den Gang durch eine Tür der Graf-Engelbert-Schule (GES) in Bochum. Vergangenen Freitag (25. August) war hier der Boden in einem Trakt des Gymnasiums an der Königsallee abgesackt. Der GES fehlen nun fünf Klassen- und Kursräume.
„Dadurch, dass vier gesperrt sind und der fünfte Raum umfunktioniert wurde“, erklärt Schulleiterin Elke Arnscheidt im Gespräch mit der WAZ. In Letzterem befinden sich nun ihr Büro sowie das Sekretariat, denn beides lag zuvor im betroffenen Bereich. Möbel wurden transportiert, ein Kabel verlegt, sodass es nun Telefon und Internet gibt. „Das ging alles rasend schnell, sodass wir nun wieder erreichbar sind“, so Arnscheidt.
- Mehrere Räume in einem Bochumer Gymnasium sind abgesackt: So haben wir zuerst berichtet
Graf-Engelbert-Schule Bochum: Abgesackter Boden fiel bei Gang durch Gymnasium auf
Routinemäßig gebe es immer wieder Rundgänge durch das Gebäude, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist. Gerade zu Beginn des Schuljahres und so auch in der vergangenen Woche. „Dabei haben wir eine minimale Absenkung entdeckt“, berichtet die Schulleiterin. Umgehend habe man sich an die Stadt gewandt, die unmittelbar Statiker zur GES schickte. Diese sperrten sicherheitshalber den betroffenen Trakt für sämtliche Nutzungen.
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Am Dienstag (29. August) waren dann ein Bodengutachter sowie weitere Experten zur Besichtigung vor Ort. „Eine erste Einschätzung ergab, dass die Bodenplatte des betroffenen Traktes unterhöhlt ist“, erklärt dazu die Pressestelle der Stadt Bochum. Um sicher einzuschätzen, woher der Schaden kommt und welches Ausmaß er hat, fanden Probebohrungen statt.
Arbeiter waren auch am Mittwochmittag (30. August) auf dem Schulgelände zu sehen. Sie prüfen weiterhin, was die Ursache für die Absenkung der Boden ist. „Wirkliche Neuigkeiten gibt es nicht“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger am Mittwoch. Die Bohrungen seien beauftragt und würden einige Tage oder sogar Wochen dauern. „Erst nach Auswertung der Ergebnisse können Aussagen zu Ursachen und Schadensausmaß getroffen werden“, so Sprenger weiter.
Am Mittwoch sind keine Schülerinnen und Schüler vor Ort
Ob es einen Zusammenhang zur Baustelle an der Königsallee geben könnte, ist bisher nicht bekannt. Schulleiterin Elke Arnscheidt sagt: „Wir hoffen natürlich, dass bei den Untersuchungen, die gerade laufen, herauskommt, dass es nicht so langwierig wird.“
Wie es der Zufall will, findet für die Schülerinnen und Schüler der Graf-Engelbert-Schule am Mittwoch ein Wandertag statt, es sind also keine vor Ort. Zwei Jahrgangsstufen machen in dieser Woche zudem Klassen- oder Kursfahrten: „Acht Klassen sind derzeit nicht da“, erklärt die Schulleiterin. Das gibt dem Gymnasium ein wenig Zeit, sich zu sortieren. Der stellvertretende Schulleiter und der Zuständige für die Stundenpläne seien gerade dabei, eine Lösung zu finden. Zudem gebe es Gespräche mit der Stadt, ob es vorübergehend möglich ist, auf andere Schulen auszuweichen.
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Generell ist der Platz an der GES und auch an anderen Gymnasien in Bochum rar: Beispielsweise ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler heute höher als noch vor ein paar Jahren, was zum Beispiel an der Flüchtlingskrise oder einer höheren Übergangsquote zum Gymnasium liege. Zudem hätten sich die Anforderungen der Schulen gewandelt, wodurch der Raumbedarf zusätzlich steige.